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Inhaltsverzeichnis:

Vorwort des Trägers der Einrichtung ( Evangelische Kirchengemeinde Wehen)

1. Grundsätze und Prinzipien

1.1. Die Kita stellt sich vor

1.2. Leitbild

1.3 Unser Bild vom Kind

1.4 Integration/ Inklusion

1.5 Migrationsarbeit

1.6 Jungen und Mädchen

2. Bildungs- und Erziehungsziele

2.1. Einleitung

2.2. Starke Kinder

Emotionalität und soziale Beziehungen

Bewegung und Sport

Gesundheit und Hygiene

Lebenspraxis

Konzept zum gewaltfreien Handeln

2.3. Kommunikation und Medienkompetenz

Sprache und Literatur

Medien

2.4 Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder

Musik & Tanz mit allen Sinnen erleben

Bildnerische und darstellende Kunst

2.5. Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder

Naturwissenschaften

Mathematik

Technik

2.6. Verantwortungsvoll und wertorientiert handelnde Kinder

Religiosität

Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft

Demokratie und Politik

Umwelt

3.  Verläufe und Organisation im Betreuungsprozess

3.1 Beobachtung und Dokumentation

3.2 Übergänge

Eingewöhnung

Übergangsprozess Kindergarten - Grundschule

3.3 Zusammenarbeit mit Eltern

3.4 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

3.5 Kita in der Kirchengemeinde und Vernetzung im Sozialraum

3.6 Beteiligung von Kindern

3.7 Tagesstruktur

3.8 Beziehungsvolle Pflege

4.0 Qualifikation und professionelles Verständnis

4.1 Beschwerdemanagement

4.2 Kinderschutz

4.3 Sicherheit

4.4 Hauswirtschaft

4.5 BETA-Gütesiegel

5. Quellenverzeichnis

 

Liebe Eltern, liebe Leserin, lieber Leser!

„Jeder Mensch, jedes Kind ist gleich wertvoll,

von Gott geschaffen und geliebt, so wie es ist."

Als Evangelische Kirchengemeinde freuen wir uns, Kinder in unserer Kindertagesstätte „Arche Noah" willkommen zu heißen.

Wurzeln und Flügel, Geborgensein und Aufbrechen: Kinder brauchen beides! Unsere Kita ist ein einzigartiger Lebens - und Lernort für die Kinder. Er prägt sie auf unterschiedliche Weise. Diese Lebensgemeinschaft auf Zeit bietet vieles von dem, was das Leben ausmacht.

Um das Leben zu entdecken und einzuüben, hat jedes Kind sein eigenes Tempo, dafür nehmen wir uns Zeit. Jedes Kind steht für uns im Mittelpunkt, und wir geben ihm Raum zur Entfaltung. Kinder entdecken in der Lebensgemeinschaft KiTa ihre eigene Persönlichkeit. Gleichzeitig wachsen sie hinein in eine Gemeinschaft und in ihre Umwelt. Damit erfüllen wir als kirchlicher Träger unseren Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag.

Selbstverständlich ist unsere Einrichtung für alle Menschen offen, unabhängig von ihrer Religion, Nationalität oder sozialen Herkunft. Das ist eine christliche Grundüberzeugung, denn Jesus Christus hat in seiner Zuwendung auch nicht nach der Herkunft eines Menschen gefragt.

Das zentrale Anliegen unserer Erzieherinnen: Jedes Kind wird in seiner Entwicklung persönlich gefördert. Dabei sind auch diejenigen im Blick, die besonderer Förderung bedürfen; seit vielen Jahren gibt es daher bei uns Einzelintegrationen. In unserer KiTa erleben Kinder und Eltern: Jedes Kind ist anders, und jedes Kind ist willkommen, so wie es ist.

Im Alltag erfahren Kinder, wie schön es sein kann, das Leben für sich und andere zu gestalten. Jedes Kind ist Teil der Schöpfung. Mit Freude und allen Sinnen sollen Natur und Umwelt entdeckt werden.

Die KiTa „Arche Noah“ ist Teil unserer Kirchengemeinde. In dieser Zusammenarbeit ergibt sich ein weites Feld für Begegnungen, Beziehungen und die Möglichkeit, unsere jüdisch- christliche Tradition neu zu beleben. “Wann hat Gott Geburtstag?“ „Wohnst du in der Kirche?“ „Wer lässt die Bäume wachsen?“ Kinder fragen, und wir sind auch religionspädagogisch Wegbegleiter*innen auf der Suche nach Antworten. Über unseren evangelischen Zugang bieten wir den Kindern die Möglichkeit, den eigenen Glauben zu entwickeln.

Lieder, Geschichten aus der Bibel und Gebete haben einen festen Platz in unserem Alltag. Ebenso Andachten, Feste und Gottesdienste. Durch die Vermittlung biblischer Aussagen erfahren die Kinder, dass Gott sie liebt und für sie da ist. Andere Glaubensrichtungen werden mit Achtung und Respekt behandelt.

In einem Lied heißt es: „Wir sind die Kleinen in den Gemeinden, doch ohne uns geht gar nichts, ohne uns geht' s schief. Wir sind der Schatz im Acker der Gemeinde!" Das stimmt!

Die vorliegende Konzeption zeigt auf, wie wir diesen Schatz heben. Sie ist in einem sorgfältigen Prozess entwickelt worden. Unsere Erzieherinnen gingen mit großem Einsatz und Schaffensfreude an diese Aufgabe. Danke an alle Mitarbeiterinnen, die ihre Zeit, Fähigkeiten und Visionen eingebracht haben!

Jetzt können Sie, liebe Lesende, die Konzeption näher kennen lernen. Inhalte und Ziele sind beschrieben, ebenso Standards, die für einen modernen Kindergartenbetrieb verbindlich sind. Selbstverständlich versteht sich eine gute Konzeption als lebendiger Prozess, der für neue Entwicklungen und Erkenntnisse offen bleibt.
Haben Sie Wünsche, Anregungen, Lob oder Kritik? Lassen Sie es uns wissen.
Eine gute Zusammenarbeit beruht auf Vertrauen. Dieses Vertrauen wünschen wir uns weiterhin für die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Erzieherinnen und dem Träger.

Wir möchten den uns anvertrauten Kindern ein liebevolles Umfeld bieten. Allen Beteiligten, die daran mitwirken, sei von Herzen für ihren Einsatz gedankt!

Für den Träger:


Ingrid Wächter, Pfarrerin

 

1. Grundsätze und Prinzipien

1.1 Die Kita stellt sich vor

Unsere Kita „Arche Noah" liegt zentral in Wehen, einem Stadtteil von Taunusstein. Wir sind ein fester Bestandteil der Ev. Kirchengemeinde Wehen und bieten 100 Kitaplätze in vier altersgemischten Kindergartengruppen. Unsere Einrichtung existiert seit 1969.

Unsere Kita besteht aus einem einstöckigen Gebäude. Im Eingangsbereich befindet sich das Büro. Unsere 4 Gruppenräume liegen nebeneinander an einem langen Flur. Wir gestalten unsere Arbeit teiloffen. Aus diesem Grund sind je 2 Räume durch eine große Schiebetür miteinander verbunden. Unser weitläufiges Außengelände kann von allen Gruppenräumen direkt erreicht werden. Hier bieten vielfältige Spiel -und Kletterangebote eine Erweiterung des Spielraums. Im hinteren Gartenbereich befindet sich außerdem eine Wasserbahn und eine Bewirtschaftungsfläche, auf der jede Gruppe ein Beet betreut.

Für die Kinder gibt es 2 große Bäder. In einem der beiden Waschräume befindet sich eine Wickelecke und eine Dusche. Für die MitarbeiterInnen stehen ebenfalls ein Bad und ein Gäste - WC zur Verfügung. Im linken Gebäudeteil ist ein kleines Spiele- und Lesezimmer eingerichtet, unser Teamzimmer, eine kleine Küche und ein großer Mehrzweckraum, der vorrangig für das Mittagessen genutzt wird. Im hinteren Teil des Gebäudes ist eine weitere Küche und unser Turnraum. Ebenfalls befinden sich hier 2 weitere kleine Materialräume.

 

1.2 Leitbild

Unsere pädagogische Arbeit basiert auf dem Grundsatz: Das Kind steht im Mittelpunkt!

Orientiert an den Grundlagen des christlichen Glaubens der EKHN und den Inhalten des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes ist es unser Anliegen, auf die sich stetig ändernden Prozesse und den darauf resultierenden Bedürfnissen der Kinder einzuwirken, bzw. deren Entwicklung adäquat zu begleiten und zu unterstützen.

Die Ev. Kirche in Hessen und Nassau versteht ihre Arbeit mit Kindern als ein im Evangelium begründeten Dienst an Kindern, Familien und der Gesellschaft. Hierauf ausgerichtet sind unsere religiösen und kulturellen Arbeitsformen. Zu denen gehören: Das Vermitteln von christlichen Werten, gemeinsame Andachten, Gespräche über Trauer und Tod, Achtung vor der Schöpfung, gemeinsames Feiern, Toleranz seinem Gegenüber entwickeln und vieles mehr.

Gegenseitige Wertschätzung, Akzeptanz der Individualität und die Empathie dem Kind gegenüber bestimmen stets unser Handeln und unsere Haltung. Wir arbeiten ressourcenorientiert und sind uns der Bedeutung unserer Rollen bewusst. Besonders wichtig ist uns das wahren von Grenzen und der positive Aufbau von Bindung und Beziehung. Wir lassen Selbstständigkeit zu, ermöglichen sie, fordern sie ein und halten sie aus. Die eigene Biographie eines jeden von uns ist grundlegend für unsere Authentizität und Transparenz. Wir leben in unserem Haus eine Grundhaltung, die von Offenheit, Kreativität, Präsenz und Flexibilität geprägt ist.

Daraus ergibt sich für uns eine situative und ganzheitliche Gestaltung des Betreuungsalltags und ein respektvoller und wertschätzender Umgang im täglichen Miteinander.

Im Rahmen der Mitarbeiterorientierung ist der Blick auf veränderte Familiensituationen, ein neues Frauen- und Männerbild und die einzelnen Lebensstrukturen der Kinder wesentlich. Ein altersgemischtes Team, wie es zurzeit bei uns zu finden ist, eröffnet die Möglichkeit, Erfahrungen, das Wissen um Problemlösungen, neue Impulse und den Wissenstransfer zwischen Fachhochschule, Fachakademien und Praxisalltag zu optimieren und sinnvoll zu nutzen. Ebenso beziehen wir uns in unseren Arbeitsalltag auf die aktuellen Impulse aus Politik, Gesellschaft und Ökologie.

Ein ökologisches Bewusstsein zu entwickeln spielt in unserer Pädagogik eine große Rolle. Hier geht es uns vor allem darum, Kinder zu informieren und einen Austausch zu fördern, um Verunsicherungen auszuschließen. Hierfür gilt für uns § 1, Abs. 3 aus dem KJHG: „ ... dazu beitragen, positive Lebensbedingungen....... zu schaffen, sowie eine familienfreundliche Umwelt zu erhalten und gestalten."

Um unsere Arbeit zu dokumentieren und immer wieder zu evaluieren, orientieren wir uns im Rahmen der Qualitätsentwicklung der EKHN (QE) an den bestehenden Standards. Wir haben die Prozesse unserer Arbeit schriftlich fixiert. Zur Begleitung der Entwicklung der Kinder und um diese adäquat zu unterstützen, kooperieren wir mit den zuständigen Fachstellen.

 

1.3 Unser Bild vom Kind

Das Kind steht im Mittelpunkt!

Der Kindergarten ergänzt und unterstützt die Erziehung des Kindes in der Familie. Das Kind wird von uns in seiner Entwicklung ganzheitlich und altersentsprechend gefördert. Es steht bei uns mit seinen Bedürfnissen und seiner Einzigartigkeit stets im Mittelpunkt. Von Beginn an wollen wir den Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind legen, die getragen wird von Geborgenheit und einer liebevollen Begleitung über die ganze Kindergartenzeit.

Wir orientieren uns im Sinne des situativen Ansatzes an der Lebenswelt der Kinder und ihrer Familien. Wir greifen bewusst die Themen der Kinder auf und nutzen die vielfältigen Möglichkeiten, die der Alltag für die Bildungs- und Lernprozesse bietet.

Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für den weiteren Verlauf der Entwicklung. Wir sehen es als unsere besondere Aufgabe die Kompetenzen der Kinder zu stärken, ihre Autonomie und Selbständigkeit zu fördern und sie in ihrer Individualität zu unterstützen. Wir schätzen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten und geben ihnen die Möglichkeit ihrer Neugierde Ausdruck zu verleihen, ihre kreativen Fähigkeiten zu entdecken und ihrer Spiel und Bewegungsfreude auszuleben.

Es ist uns wichtig mit den Eltern eine tragfähige und vertrauensvolle Erziehungs- und Bildungspartnerschafft zu gestalten, die sowohl durch gegenseitigen Respekt als auch durch Offenheit zum Wohle des Kindes geprägt ist.

Unser pädagogisches Handeln richtet sich an den individuellen Grundbedürfnisse der Kinder aus und schließt gelingende Beteiligung und Vielfalt auf allen Ebenen mit ein.

 

1.4 Integration/ Inklusion

„Nehmet einander an, wie Christus uns angenommen hat!"

Kinder mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen haben einen besonderen Förderbedarf und werden in unserer Einrichtung zusammen mit anderen Kindern betreut, gefördert und unterstützt. Durch das tägliche Miteinander erschließen sich Kindern viele gemeinsame Erfahrungsfelder und Lernangebote. Integrationsprozesse bereichern eine Gruppe und unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen. Toleranz, Akzeptanz und Dialogfähigkeit werden bei allen gefördert.

Die Kernaufgabe von Integrationsmaßnahmen verstehen wir darin, dass Kinder, Eltern und Erzieher in einem gemeinsamen Lernprozess vorurteils- und angstfrei aufeinander zu bzw. miteinander umgehen. Beobachtung und Dokumentation nach der „Qualitätsentwicklung Integrationsplatz" (QUINT) ermöglichen die konkrete Unterstützung des Kindes mit besonderem Förderbedarf in seiner Weiterentwicklung.

 

1.5 Migrationsarbeit

Voneinander wissen und sich füreinander interessieren - „Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers)

Ziel unserer Migrationsarbeit ist es, die Vielfalt der Lebenswelten und der Familienkulturen in das Erziehungskonzept mit einzubeziehen und Chancengleichheit durch Integration umzusetzen. Durch eine positive offene Haltung der pädagogischen Fachkraft gegenüber Kindern und Eltern wird eine vertrauensvolle Bindung zwischen Familie und Kita geschaffen.

Voneinander wissen und sich füreinander interessieren: Wertschätzung von Sprache, Herkunft und Kultur legen den Grundstein für ein friedliches Miteinander und schaffen die Voraussetzung für interkulturelle Bildung und Erziehung. Dieses Wissen erweitert den Horizont aller Kinder. Um dieses Wissen zu erlangen, ist Kommunikation, ob verbal oder nonverbal, grundlegend. Umfassende deutsche Sprachkenntnisse sind dafür Grundvoraussetzung.

Mit einem großen Zeitpensum für den Spracherwerb, sowie durch sprachfördernde Spiel- und Lernmaterialien erhalten die Kinder ihre Basis für den Umgang mit Sprache. Der „Situative Ansatz" ermöglicht es individuell auf den Sprachentwicklungsstand jedes Kindes einzugehen. Zu dem Zweck unterstützt zurzeit eine Migrationsfachkraft gruppenübergreifend die Einrichtung. Die Grundschule bietet für Vorschulkinder mit Migrationshintergrund einen Deutsch - Vorlaufkurs an.

Unsere Einrichtung nimmt uneingeschränkt Kinder verschiedener Konfessionen, Nationalitäten und Weltanschauungen auf. Ein fester Bestandteil unserer ganzheitlichen Betrachtungsweise ist die jeweilige Lebenssituation der Kinder und Familien, die in der religiösen Erziehung maßgeblich berücksichtigt wird. Darauf ausgerichtet sind unsere religiösen und kulturellen Arbeitsformen. Zu denen gehören: das Vermitteln von christlichen Werten, Kindergottesdienste, Gespräche über Trauer und Tod, Achtung vor der Schöpfung, gemeinsames Feiern, Toleranz im Miteinander und vieles mehr.

 

1.6 Jungen und Mädchen

Wer bin ich und wer will ich sein?

Die Entscheidung, ob ein Kind ein Mädchen oder ein Junge wird, wird von der Natur gefällt. Was es bedeutet, männlich, weiblich oder divers zu sein, ist hingegen weitgehend beeinflusst von der jeweiligen Kultur und Gesellschaft, in der ein Kind aufwächst und den damit verbundenen geschlechterspezifischen Erfahrungen. Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität sind die Jahre in der Kindertageseinrichtung von besonderer Bedeutung. Kinder entwickeln im Austausch mit anderen ihre soziale Geschlechtsidentität. Sie setzen sich dabei intensiv damit auseinander, was es ausmacht, ein Junge oder ein Mädchen zu sein und welche Rolle sie als Mädchen bzw. Jungen einnehmen möchten. Diesen Entwicklungsprozess gilt es achtsam und altersgemäß im Alltag zu begleiten. Zum Vermitteln eines Grundverständnisses gehört die Auseinandersetzung mit eigenen Erwartungen ebenso wie die Wahrnehmung von Widerständen und Bedürfnissen. Ziel ist es, dass Kinder ihre eigene Geschlechtsidentität entwickeln, mit der sie sich sicher und wohl fühlen. Mit zunehmendem Alter sind sie in der Lage, einengende Geschlechtsstereotypien zu erkennen und traditionelle sowie kulturell geprägte Mädchen- und Jungenrollen kritisch zu hinterfragen und sich durch diese nicht in ihren Interessen, Spielräumen und Erfahrungsmöglichkeiten beschränken zu lassen.

 

2. Bildungs- und Erziehungsziele

2.1. Einleitung

Mit dem Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) stellt das Land Hessen allen Institutionen für frühkindliche Bildung eine Grundlage zur Verfügung, um jedes Kind in seinen individuellen Lernvoraussetzungen, seiner Persönlichkeit und seinem Entwicklungsstand anzunehmen, angemessen zu begleiten und zu unterstützen. Der Bildungs- und Erziehungsplan steht für eine Pädagogik, die das Kind mit seinen individuellen Lernvoraussetzungen in den Mittelpunkt stellt und ist somit für unsere Konzeption als Rahmenbedingung maßgebend. Das ganzheitliche Bildungsangebot in unserer Einrichtung spricht sowohl das kognitive Denken als auch die sinnliche Wahrnehmung der Kinder an und hilft den Kindern eine eigenständige und gemeinschaftliche Persönlichkeit zu entwickeln. Alle nachfolgenden Erziehungsziele entsprechen den Vorgaben des BEP.

 

2.2. Starke Kinder

Emotionalität und soziale Beziehungen

Die Fähigkeit mit Gefühlen umzugehen ist ein Entwicklungsprozess, der mit der Geburt beginnt und sich bis ins Erwachsenenalter entwickelt.

Das Kind erwirbt zunehmend sprachliche Kompetenzen und kann seine Gefühle anderen gegenüber zum Ausdruck bringen. Um soziale Beziehungen einzugehen, muss das Kind sich zunächst einmal über seine eigenen Gefühle bewusstwerden, sich selbst einschätzen und wahrnehmen können. Im Umgang mit anderen baut es Verständnis und Rücksichtnahme auf. Das Kind kann zunehmend Gedanken, Wünsche und Gefühle anderer Menschen erkennen und akzeptieren und eigene Bedürfnisse auch zeitweise zurückstellen. Die erworbenen sozialen Kompetenzen werden durch das kulturelle und soziale Umfeld geprägt. Auf andere zugehen, sich mitteilen und Freunde finden, schafft ein selbstbewusstes Miteinander (siehe Eingewöhnung).

 

Bewegung und Sport

Ohne Bewegung bewegt sich nichts!

Bewegung ist eine der elementaren Grundlagen zur Handlungsfähigkeit und als Grundlage der Gesamtentwicklung zu betrachten. Bewegung ist ein Mittel, Erfahrungen zu sammeln und Einsichten über die Welt zu gewinnen. Jede Bewegung ist auch Sinneserfahrung. Durch Bewegung, auch im Spiel, wird dem Kind ermöglicht, sich einzuschätzen und seine Grenzen auszutesten. Herausfordernde Bewegung stärkt ein positives Körperbewusstsein.

Ein Kind hat bei uns den Raum, seinem Bewegungsbedürfnis in hohem Maße nachkommen zu können. Damit erhält es die Möglichkeit, seine motorischen und koordinativen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln. Es kann diese erproben und seine eigenen körperlichen Grenzen erfahren. In Kooperation mit anderen Kindern erfährt es Kommunikationsstrategien, Regelverständnis, Teamgeist und entwickelt somit soziale Kompetenzen.

Bewegung ermöglicht dem Kind Zugang zu sich und hilft ihm seine Gefühle auszudrücken und eine innere Ausgeglichenheit zu erlangen. Ein Kind kann bei uns seine Freude und Neugierde an vielfältigen Bewegungsformen ausleben, von der Anspannung zur Entspannung; von der Bewegung zur Ruhe. Als besondere Angebote im Haus bieten wir eine wöchentlich stattfindende Fußball AG und einen Yoga Kurs für die Vorschulkinder an.

 

Gesundheit und Hygiene

Anstatt danach zu fragen, was die Kinder krank werden lässt, stellen wir uns die Frage, wie Kinder gesund bleiben. Gesundheit ist mehr als nur das Freisein von Krankheiten. Sie ist ein Zustand von körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden. „Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der darauf abzielt, den Kindern ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen."(Ottawa-Charta 3, 2017).

Ein wichtiges Bildungs- und Erziehungsziel ist, dass alle Kinder ein individuelles Körper- und Gesundheitsbewusstsein entwickeln. Wir schaffen Anreize, dass die Kinder Signale, Gefühle und deren Auswirkungen auf den eigenen Körper wahrnehmen und damit umgehen können. Das Bewusstsein über das eigene Aussehen und die äußerlichen Unterschiede zu anderen führen zu einer Stärkung und Wertschätzung der eigenen Persönlichkeit. Jeder soll befähigt werden, ein Gespür dafür zu entwickeln, was einem selbst guttut und dadurch die Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen. Dazu gehört auch, Gefahren zu erkennen, diese einzuschätzen und sich davor zu schützen.

Ein weiteres Bildungsziel ist die Körperpflege und Hygiene. Dies beinhaltet nicht nur Kenntnisse zur Vermeidung von Krankheiten und zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens, sondern auch das Erlernen und Vertiefen von Techniken zur Zahn- und Mundpflege. Hier werden wir durch unseren Patenzahnarzt begleitet.

Bei dem Frühstück, welches die Kinder mitbringen, legen wir Wert auf ein gesundes, abwechslungsreiches, zuckerfreies und kauaktives Essen. Kindern, die den ganzen Tag unsere Einrichtung besuchen, bieten wir ein vielfältiges Mittagessen durch einen Catering-Service, sowie selbst zubereitete Frischkost.

Gemeinsame Mahlzeiten werden in unserer Einrichtung als Pflege sozialer Beziehungen verstanden. Die Kinder können dabei ein größeres Wissen und Verständnis über gesunde Ernährung und über kulturelle Besonderheiten erlangen.

Es ist uns zum Schutz der Kinder ein besonderes Anliegen, dass die Kinder ein Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre entwickeln. Hier gilt es, einen unbefangenen Umgang mit dem eigenen Körper zu erwerben und offen darüber sprechen zu können. Jedes Kind erhält auf seine Fragen altersgerechte ehrliche Antworten. Ist dem Kind das eigene ICH bewusst, ist es auch in der Lage, auf andere empathisch und rücksichtsvoll zu reagieren.

 

Lebenspraxis

Leben ist Praxis!

Zeit ist ein Geschenk. Kinder müssen sich heute in einer sich schnell verändernden Welt zurechtfinden. Das Heute erfordert Auseinandersetzung mit der Realität, mit Normen und Werten. Selbstständig denken und handeln können sind die Voraussetzungen, um über unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zu verfügen. Das Kind bringt Dinge in Zusammenhang um seine Umgebung zu verstehen und zu durchschauen! So macht es sich die Welt zu seiner Eigenen. Autonomie im Alltag heißt: Zeit zu haben, sich z.B. eigenständig ankleiden zu können.

Wir legen Wert darauf, dass Kinder Gegebenheiten vorfinden, in denen sie in alltäglichen Abläufen Zeit finden, sich Eigenständigkeit und Unabhängigkeit verschaffen zu können.

 

Konzept zum gewaltfreien Handeln

Konflikte klären - aber wie?

Teil unserer pädagogischen Arbeit ist die Vermittlung gewaltfreier Konfliktlösungsstrategien. Inhalt unserer Arbeit ist es, bei den Kindern ein Bewusstsein für ihre eigenen Empfindungen und die der anderen zu schaffen. Weitere Inhalte sind: Das eigene Erspüren der persönlichen Befindlichkeiten und deren Verbalisierung, Unterstützung bei dem eigenständigen Lösen von Konflikten, Regel- und Grenzbewusstsein. Dies kann den Kindern helfen, manche Handgreiflichkeiten und/oder Konflikte zu bewältigen.

In unserem Kitaalltag vermitteln wir von Beginn an die Stopp-Regel. Für die älteren Kinder bieten wir zu diesem Thema spezielle Projekte an. Es soll den Kindern auf spielerische Art und Weise ermöglichen ihre eigenen und auch die Grenzen anderer wahrzunehmen und zu akzeptieren.

 

2.3. Kommunikation und Medienkompetenz

Sprache und Literatur

Sprache - eine Form der Verständigung

Sprachentwicklung beginnt bereits vor der Geburt und erfolgt kontinuierlich. Sprache bietet den Kindern eine Möglichkeit, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken.

Unser Bildungs- und Erziehungsziel ist es, die Sprechfreude der Kinder zu unterstützen. Laut- und Wortspiele, Lieder, Reime und Gedichte begleiten sie dabei. So entwickeln sie das Verständnis und den Gebrauch von Sprache.
Durch Gespräche über gehörte Erzählungen haben sie die Möglichkeit, Inhalte zu verstehen und den Sinn des Textes zu erfassen. Durch Alltagsgespräche, Buchbetrachtungen, Sachinformationen und Höflichkeitsregeln gehen Kinder mit verschiedenen Sprachstilen und Textarten um. Hier wird unsere Arbeit zusätzlich von Ehrenamtlichen bereichert, die uns durch Gespräche und Vorlesen unterstützen.

Unsere Einrichtung hat eine eigene Bücherei, den „Rollenden Roland", bei der sich die Kinder wöchentlich ein Buch ausleihen können. So ermöglichen wir für jedes Kind den Zugang zu Büchern. Die Vielfältigkeit des Angebotes soll die Kinder in ihrer Fantasie bereichern und das Verantwortungsbewusstsein für Geliehenes unterstützen.

Von besonderer Bedeutung für den Beginn des Lesen Lernens und für das Erlernen von Schriftsprache bzw. Rechtschreibung ist die Entwicklung der „phonologischen Bewusstheit". Dies ist die Fähigkeit, die Lautstrukturen gesprochener Sprache wahr zu nehmen. Im Vorschuljahr unterstützen wir die Kinder in dieser Entwicklung mit dem "Würzburger Sprachtrainingsprogramm, für unsere Kinder als „Sockenclub" benannt.

 

Medien

Medien sind ein alltäglicher Bestandteil unseres individuellen Lebens. Medienkompetenz ist ein wichtiges Element, welches uns immer wieder im Miteinander begleitet.

Ein bewusster Umgang mit dem vielseitigen Angebot von Medien ist, gerade für Kinder, ausschlaggebend. Zu den Medien zählen Bücher, Fernsehen, Radio, Tablet und Smartphone, mit denen Kinder täglich in Berührung kommen. Sie bieten einen ständigen Reiz für Augen und Ohren, der überfordern kann.

In unserer Einrichtung ist das vorrangige Medium das Buch. Es ermöglicht den Kindern ein breites Spektrum im Entwicklungsprozess. Sprache, Fantasie, Rollenspiel, Wissen, Kommunikation werden hier durch gemeinschaftliches Erleben angeregt. Unser umfassendes Angebot steht den Kindern jeder Zeit zur Verfügung. Das kreative und selbst bestimmte Gestalten zum Beispiel von Musik, Tanz und Theaterspiel unterstützen die Entwicklung der Medienkompetenz der Kinder. Ein Kamishibai mit Bildkarten zu den unterschiedlichen Interessensgebieten der Kinder ergänzt unsere pädagogische Arbeit.

 

2.4 Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder

Musik & Tanz mit allen Sinnen erleben

Kinder begegnen Musik von Geburt an mit spielerischer Neugier. Sie haben Freude daran, den Tönen, Geräuschen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese selbst zu produzieren und sich danach zu bewegen.

Die Begegnung mit Musik liefert eine Vielfalt an Sinneswahrnehmungen und eröffnet einen Zugang zu unterschiedlichen Ausdrucksformen der eigenen Gedanken und Emotionen.

Durch unseren Umgang mit Musik und Tanz werden das Zuhören, die Sprachentwicklung, die Fantasie und Kreativität und die motorische Entwicklung, sowie das damit verbundene Körperbewusstsein gefördert.

Das Kind erfährt die Musik als Quelle von Freude und Entspannung sowie als Anregung zum Singen. Das Singen begleitet die Kinder im Alltag. Singen ist eine Aktivität der Kinder, die ihr Wohlbefinden zum Ausdruck bringt, die ihnen Ausgleich und Entspannung bietet. Begleitend hierzu steht uns eine große Auswahl an Musikinstrumenten zur Verfügung.

 

Bildnerische und darstellende Kunst

Jedes Kind ist ein Künstler! (Picasso)

Von Geburt an erkundet und erschließt das Kind die Umwelt mit allen seinen Sinnen, also durch Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Tasten und versucht sie sich begreifbar zu machen. Kinder sind Künstler, die mit Hilfe verschiedener Materialien eigene Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken. Durch Malen, Tanzen, Modellieren, Verkleiden, Schminken können sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Durch sinnlich- körperliches Wahrnehmen und kreatives Gestalten werden sowohl Vorstellungskraft als auch Denkfähigkeit entwickelt und im Gemeinschaftsprozess mit anderen erlebt.

Dies fördern wir im Alltag integriert, teilweise auch projektbezogen, durch frei zugängliches Material in jedem Gruppenraum und einen fest bestehenden Maltisch. Wir bieten den Kindern verschiedene Techniken an, die sie ihren Ideen und Vorstelllungen entsprechend ausprobieren können.

 

2.5. Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder

Naturwissenschaften

Vorgänge der belebten und unbelebten Natur tragen dazu bei, sich ein Bild von der Welt zu machen, sie zu erforschen und ihr einen Sinn zu geben.

Erkenntnisse aus den Bereichen der Naturwissenschaften liefern ein grundlegendes Wissen über Bildungs- und Erziehungsziele: Die Kinder erwerben einen Zugang zu naturwissenschaftlichen Themen. Sie haben Freude am Experimentieren und Beobachten von Phänomenen. Sie lernen im Spiel Gesetzmäßigkeiten kennen und stellen Eigenschaften biologischer, chemischer, physikalischer Erscheinungen fest. Hier findet eine intensive Auseinandersetzung mit Zusammenhängen in diesem Bereich statt. Die Umsetzung erfolgt, indem die Kinder Erfahrungen mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten sammeln, Eigenschaften von verschiedenen Stoffen feststellen, Vorgänge in der Umwelt beobachten und Fragen ableiten.

Es gibt bei uns ein Experimentierprojekt für alle Kinder. Dies ist eines von vielen besonderen Angeboten, welches durch unseren Förderverein „Die Perle" finanziert wird.

Mathematik

Mathematik schon im Kindergarten?

Schon im Kindergartenalter bildet sich ein Grundverständnis und Interesse für mathematisches Denken heraus. Hierbei handelt es sich um Erfahrungen mit Regelmäßigkeiten, Mustern, Formen, Größen und Gewicht, Zeit und Raum.

Im Umgang mit den oben genannten Dingen erwirbt ein Kind mathematisches Wissen, das zu Problemlösungen, zum Erkennen von Gesetzmäßigkeiten und zur Entwicklung von Handlungsmustern führt. Sowohl Raum-, Lage-Erfahrungen, als auch das Vergleichen, Klassifizieren und Ordnen von Objekten und das Verständnis von Gegensätzen sind Grundvoraussetzungen für den Umgang mit Zahlen, Längen und Gewichten. Daraus erfolgt das Wissen um einfache mathematische Gegebenheiten.

Mathematische Inhalte sind überall in unserem Alltag integriert, diesen wird sprachlich und symbolisch Ausdruck verliehen. Dazu gehört die Bezeichnung geometrischer Formen und der Umgang mit Begriffen wie größer - kleiner, lang - länger. Dazu zählen auch zeitliche Einteilungen wie gestern - heute - morgen, Wochentage und Monate. Kurzzeitmesser visuelleren unseren Kindern Zeiträume an verschiedenen Spielorten.

 

Technik

Eine frühe technische Bildung trägt dazu bei, dass sich Kinder in unserer technisch geprägten Welt besser zurechtfinden.

Kinder zeigen ein spontanes Interesse, sich mit Phänomenen aus der Technik auseinander zu setzen. Unsere Bildungs- und Erziehungsziele sind, dass Kinder eigenständig Erfahrungen mit Sachverhalten aus der technischen Umwelt sammeln. Wir wollen einfache technische Zusammenhänge durchschaubar und begreifbar machen. Zudem erwerben die Kinder einen verantwortungsvollen, sachgerechten und sinnvollen Umgang mit Technologie und technischen Geräten.

Wir bieten unterschiedliche Materialien und Spiele zum Bauen und Konstruieren an und unterstütze das großes Erfahrungsfeld Gesetzmäßigkeiten zu entdecken. Technische Geräte wir Spitzer, Locher, Tacker und Schere stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Den Umgang mit Werkzeug erleben unsere Kinder projektbezogen in Begleitung.

 

2.6. Verantwortungsvoll und wertorientiert handelnde Kinder

Religiosität

Religiosität kann eine wichtige Grunderfahrung sein, die dazu führt, ein Kind ein Leben lang zu tragen und im Vertrauen zu stärken.

Wir ermöglichen den Kindern ihre Welt mitzugestalten. Dazu gehören auch die Fragen nach dem Anfang und dem Ende, dem Sinn und Wert ihrer Selbst, sowie nach dem Leben und dem Tod. Ein weiteres Element von Religiosität ist das Miterleben von Gemeinschaft, Festen und Ritualen.

Kinder befassen sich mit Sinn- und Bedeutungsfragen. Sie erfahren so ein Wertesystem und lernen christliches Handeln. Sie erleben durch das Vorbereiten und Durchführen von christlichen Festen und Kindergottesdiensten wie wichtig eine Gemeinschaft ist. Das Feiern des Abendmahls, das Kennenlernen biblischer Geschichten und Lieder vertieft diese Erfahrung. Darüber hinaus lernen Kinder verschiedene Religionszugehörigkeiten und andere Glaubensrichtungen kennen und üben sich in gegenseitiger Toleranz.

Wir unterstützen die Kinder in der Auseinandersetzung mit ihren Fragen durch Wertschätzung und Geduld. Wir bieten ihnen Hilfe ihre reale Welt zu verstehen und sich ihre persönliche Situation bewusst zu machen. Wir möchten einen lebendigen Bezug zu allem, was nicht mess-, wieg-, oder zählbar ist, herstellen.

Diese Auseinandersetzung ermöglicht den Kindern, eine eigene Urteils- und Bewertungsfähigkeit zu erlangen. Dies stärkt sie in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung und ermöglicht eine bessere Auseinandersetzung im Umgang mit Krisen, Brüchen und Veränderungen.

 

Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft

Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft - was hat das mit Bildung und Erziehung im Kindergarten zu tun?

Das Kind ist bereits von Geburt an durch die Lebensgemeinschaft, in die es hineingeboren wird, in kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen und Regeln eingebunden. Mit dem Besuch der Kita begegnen dem Kind viele unterschiedliche Interessen und Kulturen. Es erfährt ein Grundverständnis von Regeln und Normen. Die Kinder können sich als wichtiges Mitglied einer gesellschaftlichen Gruppe erleben indem sie mitbestimmen und Regeln als verhandelbar erfahren.

Der Umgang mit Materialien, Lebensmitteln, Wasser, Energiequellen und Konsumgütern bringt ihm Begrifflichkeiten wie Überfluss, Verschwendung, Reichtum und Armut nahe. Durch das Erleben unseres sozialen Umfeldes erhält das Kind eine erste Ahnung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das Kennenlernen verschiedener Bräuche, Feste und religiöser Riten geben ihm die Gelegenheit, seine eigene Kultur bewusster zu erfahren und respektvoll miteinander umzugehen. Es hat die Möglichkeit, bei der Gestaltung des kulturellen Lebens im Kindergarten aktiv mitzuwirken. Verschiedene Feste im Jahreskreis lassen es ein gesellschaftliches Miteinander erleben.

 

Demokratie und Politik

Demokratie und Politik im Kindergarten? Was soll das denn?

Demokratie und Wissen über politische Systeme sind zentrale Erziehungs- und Bildungsziele unserer Gesellschaft. Durch das gemeinsame Aufstellen von Regeln und die Teilnahme an Entscheidungsfindungen im Alltag, z. B. Raumgestaltung oder Mitbestimmung des Gruppenthemas, erfahren die Kinder unserer Kita das Recht auf Mitbestimmung und können somit ein Verantwortungsgefühl für sich und andere entwickeln.

Das Kind erfährt, wie Zusammenleben in einer Gruppe funktioniert, indem es eigene Ideen und Meinungen einbringt, anderen zuhört und andere Standpunkte akzeptiert. Dies ist ein großes Lernfeld, in dem wir die Kinder begleiten.

 

Umwelt

Die Welt um mich herum.

Umweltbildung und -erziehung setzen sich mit dem Selbstverständnis des Menschen zu seiner Umwelt auseinander. Dazu gehört die Entwicklung von Wertehaltungen ebenso wie Umweltbewusstsein und ein ökologisches Grundverständnis. Hier geht es uns vor allem darum, Kinder zu informieren und einen Austausch zu fördern, um Verunsicherungen auszuschließen. Hierfür gilt für uns § 1, Abs. 3 KJHG: „...dazu beitragen, positive Lebensbedingungen ... zu schaffen, sowie eine familienfreundliche Umwelt zu erhalten und gestalten."

Bereits bei den Kleinsten legen wir dafür den Grundstein durch Schulung der Sinne für die uns umgebende Umwelt und Natur. In der direkten Umgebung oder auch im Wald können sowohl die Artenvielfalt im Tier und Pflanzenreich thematisiert, als auch Naturvorgänge bewusst erlebt werden. Es kann ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und der Umweltschutz in den Blick genommen werden.

Beim Bewirtschaften des Gemüsebeets vernetzen sich der Bereich Naturbegegnung mit Gesundheitsvermittlung und Konsumverhalten. Ebenso können die Kinder ihre Selbstwirksamkeit quasi „wachsen sehen". Jeder Gruppe steht ein eigenes Beet zur Verfügung, was im Jahresverlauf mit in die Arbeit einbezogen wird.

Ökologisches Grundverständnis wird besonders in dem Bereich Abfall bzw. Müllvermeidung und Mülltrennung geschult. Beim Frühstück, in unseren Gruppen- und Waschräumen stehen verschiedene Abfallbehälter zur Verfügung, die unmittelbar Anlass geben, die ökologischen Zusammenhänge mit den Kindern zu thematisieren.

 

3. Verläufe und Organisation im Betreuungsprozess

3.1 Beobachtung und Dokumentation

Schau genau!

Die Beobachtung der Entwicklung der Kinder und die Wahrnehmung der Themen, für die sie sich interessieren sind integraler Bestandteil des Kitaalltags. Die pädagogischen Fachkräfte nutzen den Beobachtungsbogen „Auf einen Blick" für Kinder von 3-6 (Verlag an der Ruhr) zur Unterstützung der Bildungsprozesse der Kinder. Durch die Dokumentation der Beobachtung werden die aufeinander aufbauenden Entwicklungsschritte nachvollziehbar. Diese ermöglichen die detaillierte und reflektierte Unterstützung und Überprüfung. Dokumentation wird als fachliche Arbeitsgrundlage zur Planung der pädagogischen Maßnahmen in den Entwicklungsprozessen der Kinder verstanden.

Wir haben im Hause ein standardisiertes Beobachtungs- und Dokumentationssystem erarbeitet und wenden dieses im Alltag an. Zu einem individuellen Entwicklungsprotokoll, welches einzelne Situationen aus dem Alltag beleuchtet, konkrete Fragestellung zu Entwicklungsphasen beinhaltet und die emotionalen und sozialen Fähigkeiten schriftlich fixiert, wird ergänzend ein weiteres Beobachtungsinstrument benutzt, das optisch die Entwicklungsprozesse zusammenfassen.

Eltern und Erziehungsberechtigte habe das Recht jederzeit unsere kindbezogenen Aufzeichnungen einzusehen. Mindestens einmal jährlich wird ein Elterngespräch auf der Basis der Beobachtungsbögen über die Entwicklung des Kindes geführt. Anhand der wahrgenommenen Fähigkeiten und Stärken, Ideen, Interessen, Erfahrungen, individuellen Verhaltensweisen und Problemlösungsstrategien des Kindes wird im Austausch mit den Eltern die Erziehungspartnerschaft aktualisiert und in den Mittelpunkt gerückt.

 

3.2 Übergänge

Eingewöhnung

Wir freuen uns auf dich!

Zu unserem Kennenlernprozess und der Eingewöhnung des Kindes gehört es, dass wir uns an den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Familie und der Individualität des Kindes orientieren. Für jedes Kind findet ein Kennenlerngespräch mit der Leitung und ein Aufnahmegespräch mit der jeweiligen Erzieherin statt. Unter anderem bieten wir an, das Kind vor Eintritt in unsere Einrichtung zu Hause zu besuchen, damit es seine zukünftige Erzieherin in seinem vertrauten Umfeld erleben kann. Wir ermöglichen, dass die Kinder uns mit ihren Eltern vor der Eingewöhnung besuchen.

 

Übergangsprozess Kindergarten - Grundschule

Ein fließend konstruierter Prozess ermöglicht den Kindern, auf Neues zuzugehen!

Mit dem Übergang von der Kita in die Grundschule/Vorklasse beginnt für das Kind ein veränderter Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen. Dieser Prozess wird von uns fließend begleitet. Bei Bedarf entsteht ein Austausch mir den Schwerpunktschulen.

Gerade die eigene emotionale Stärke ist wichtig, um sich auf die neue Situation Schule einlassen zu können. Und auch das Nutzen bereits bewältigter Ablöseprozesse erleichtern den Eintritt in die Schule. Ein guter Beginn dieses Prozesses ist es, wenn ein Kind auch auf sozialer Ebene dazu bereit ist. Ausschlaggebend hierfür ist eine von Vertrauen geprägte Beziehung des Kindes zu den Eltern. Wichtig ist vor allem, dem Kind etwas zuzutrauen - auch Eltern befinden sich in diesem Übergangsprozess.

Das Kennenlernen des Schulgebäudes, der Pausensituation, zukünftiger Lehrer und Mitschüler und bestehende Rituale sind Teile des „Taunussteiner Modells" und werden von uns in enger Zusammenarbeit mit der Silberbachschule geplant und gestaltet.

 

3.3 Zusammenarbeit mit Eltern

Eltern und Erzieher - eine Kooperation im Sinne der Kinder.

Eltern sind vorrangige Bezugspersonen und Spezialisten für ihr Kind. Erziehung und Bildung sind somit eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und unserer Einrichtung. Durch die Zusammenarbeit erlebt das Kind, dass Familie und Einrichtung an seinem Wohl interessiert sind. Für eine gute Kooperation sind Offenheit, Geduld, Akzeptanz, Kontaktfreude, Toleranz, Vertrauen und Dialogbereitschaft sowie partnerschaftliche Umgangsformen unverzichtbar.

Eltern und pädagogische Fachkräfte tauschen sich regelmäßig über Erziehungsziele, -stile und -probleme aus und streben gemeinsam eine Verbesserung der kindlichen Entwicklungsbedingungen in der Kindertagesstätte und der Familie an. Eltern nehmen Einblick in unsere Arbeit über Tür- und Angelgespräche, Info- und Fotowände, Elternbriefe, Entwicklungsgespräche sowie Elternabende und die Konzeption.

Elternarbeit beinhaltet auch, dass Eltern am Kita-Alltag teilnehmen, also in der Gruppe hospitieren und mitarbeiten können. Sie nehmen Anteil am Leben des Kindes in der Gruppe. Oft werden hier ganz neue Seiten am Kind entdeckt, wenn es im Umgang mit anderen oder beim Spielen erlebt wird.

Die Mitwirkung und Planung an Projekten, Veranstaltungen und an besonderen Aktivitäten ist ein wichtiger Bestandteil der Kooperation mit den Eltern. Eltern können zur Unterstützung der Mitarbeiter beitragen und als Botschafter der Einrichtung in der Öffentlichkeit wirken. Im Elternbeirat / Kitaausschuss haben sie die Möglichkeit als Interessenvertreter von Kindern und Kindertagesstätte gegenüber dem Träger und in der Öffentlichkeit aufzutreten und können sich für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen engagieren.

 

3.4 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Hilfe von außen

Die Zusammenarbeit der Fachkräfte mit anderen Institutionen unterstützt unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit. Um die Kinder individuell fördern und fordern zu können und die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit zu unterstützen, kooperieren wir mit der Frühförderstelle, den Therapeuten der Kinder, den Kinderärzten, dem Jugendamt, dem kinderneurologischen (KiNZ) und dem Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ).

Eine enge Zusammenarbeit erfolgt sowohl mit der örtlichen Grundschule als auch mit Schwerpunktschulen. Ebenso kooperieren wir, gemeinsam mit den Eltern mit den zuständigen Jugendämtern. Kinder und Familien mit besonderem Förderbedarf werden durch das Jugendamt bzw. durch Mitarbeiter des Sozialen Dienstes unterstützt.

Ein weiterer regelmäßiger Kontakt besteht zum Patenschafts - Zahnarzt vor Ort, der unsere Einrichtung besucht und kindgerecht über gesunde Ernährung und Zahnpflege informiert.

 

3.5 Kita in der Kirchengemeinde und Vernetzung im Sozialraum

Die Kirchengemeinde trägt im Rahmen ihrer Trägerschaft die Verantwortung für Kinder, Personal und Abläufe in der Kita. Die Kirchengemeinde schließt den Dienstvertrag mit den Beschäftigten und den Betreuungsvertrag mit den Erziehungsberechtigten. Die Leitlinien der EKHN sind organisatorisch und inhaltlich geltend für unsere Arbeit.

Wir werden in der Öffentlichkeit als der Kirchengemeinde zugehörig wahrgenommen. Viele Familien haben einen engen persönlichen Bezug zu unserer Einrichtung, da teilweise über Generationen Kinder bei uns betreut werden. Die Tageseinrichtung bildet eine Brücke zwischen Familie und Gemeindearbeit und ist ein Ort der Begegnung der verschiedenen Generationen.

Im vierwöchigen Rhythmus findet gemeinsam mit unserer Pfarrerin eine Andacht in der Kita und zwei Mal jährlich ein Gottesdienst für unsere Kitakinder in der Kirche statt. In jedem Jahr gibt es Gemeindegottesdienste, die wir gemeinsam mit der Kirchengemeinde gestalten (z.B. Erntedank, St. Martin). Auf unserer Homepage und durch Beiträge im Gemeindebrief „Glockenspiel" sind wir mit aktuellen Infos für Interessierte präsent.

Wir vertreten die Anliegen von Kindern und ihren Familien in der Öffentlichkeit. Unsere Vernetzung im Sozialraum zeichnet sich durch einen guten Kontakt zu ortsansässigen Geschäften (Buchhandlung, Supermarkt, Schreibwarengeschäft, KFZ- Werkstatt, ...) sowie der hiesigen Grundschule aus. Im Rahmen einzelner Projekte kommt es immer wieder zu Begegnungen und Besuchen und konkreter Zusammenarbeit z. B. mit dem Tierarzt, dem Bäcker, dem benachbarten Reitstall oder dem Patenzahnarzt.

 

3.6 Beteiligung von Kindern

Meinungsfreiheit, Mitgestaltung, Partizipation - Experten in eigener Sache!

Beteiligung heißt, Kinder als Betroffene in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und ihnen Einflussnahme zuzugestehen. Eingebettet in den Alltag ermöglicht Kinderbeteiligung demokratische, soziale und lebenspraktische Bildungs- und Erziehungschancen. Kinderbeteiligung bedeutet entsprechend Mit- und Selbstbestimmung. Im Dialog bringt sich das Kind in Kompromiss- und Entscheidungsprozesse aktiv ein und entwickelt dadurch Bereitschaft zur altersangemessenen Übernahme von Verantwortung und Einflussnahme.

Durch die Auswahl verschiedener Inhalte und Methoden wird in unserem Haus auf die unterschiedlichen Beteiligungsmöglichkeiten der Kinder altersentsprechend und auch in Anbetracht ihrer ethnischen Herkunft, ihres Sprachvermögens und anderer Entwicklungsfaktoren eingegangen.

Im Kindergartenalltag wird die vielfältige und selbstbestimmte Beteiligung der Kinder in unserem Haus an sehr verschiedenen Stellen sichtbar. Sowohl in wöchentlich stattfindenden Gruppentreffen, wie auch im Alltagsgeschehen, werden die Interessen und die Bedürfnisse der Kinder vielschichtig aufgegriffen und besprochen. Exemplarisch seien Im Folgenden die zentralen Bereiche benannt:

Das Kind entscheidet, in einem vorgegebenen Zeitfenster bis 10.00 h, wann es frühstücken möchte. Während des Freispiels können die Kinder im Innen- und Außenbereich ihren Spielort nach Möglichkeit und Absprache frei wählen. In den Gruppen stehen unterschiedliche Spielmaterialien zur Verfügung, zwischen denen ausgewählt werden kann. Der Austausch und die daraus resultierende Raumgestaltung finden in demokratischer Abstimmung mit den Kindern statt. Partizipation wird im sozialen Miteinander in gemeinsam entwickelten Gruppenregeln und reflektierten Umgangsformen sichtbar. Es gibt einen transparenten Umgang mit Beschwerden. Mitsprache in unseren Gruppenprozessen äußert sich unter anderem in Abläufen, Spielen und Liedern, Themen bei Festen und Feierlichkeiten. Auch an der Teilnahme an offenen Angeboten und der thematischen Ausgestaltung des Schulkinderprojekts sind die Kinder beteiligt. Gemeinsam mit der Hauswirtschaftskraft erarbeiten immer zwei Tageskinder den Wochenspeiseplan.

 

3.7 Tagesstruktur

Kita, den ganzen Tag!

Für die emotionale Sicherheit und gute Entwicklung der Kinder ist ein geregelter und möglichst strukturierter Tagesablauf unumgänglich. Wir bieten den Kindern feste Orientierungspunkte am Vormittag, zur Mittagszeit und auch in der Nachmittagsbetreuung. Die ritualisierten Abläufe und Übergänge sind den Kindern vertraut.

Die Einrichtung öffnet um 7.30 Uhr und bis 10 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit zu frühstücken. In dieser Zeit stehen verschiedene Räumlichkeiten für freies Spiel zur Verfügung. Ab 10.00 Uhr wird das Angebot in den Gruppen nach den dortigen Bedürfnissen der Kinder gestaltet. Projekte, Gesprächsrunden, Bastelangebote, der Turnraum sowie freies Spiel im Außengelände sind hier feste Bestandteile. Übergreifende Angebote, wie Experimentieren, die Fußball AG, der Bücherwagen, Yoga oder Treffen der Vorschulkinder unter verschiedenen Aspekten finden in wöchentlicher Regelmäßigkeit auch am Vormittag statt. Den Kindern steht hier zur Orientierung ein visuell gestalteter Wochenplan zur Verfügung.

Unsere Einrichtung bietet um 12 Uhr für die Jüngeren und um 13 Uhr für die Älteren ein ausgewogenes, abwechslungsreiches Mittagessen für unsere Tageskinder an. Es gibt eine feste Gruppeneinteilung. Zusammen mit unserer Hauswirtschaftskraft erstellen die Kinder einen wöchentlich wechselnden Speiseplan unter Berücksichtigung der Grundlagen gesunder Ernährung. Dabei nehmen wir Rücksicht auf Allergien und religiöse Hintergründe. Unsere Ziele sind dabei Tischkultur zu vermitteln, Essensmengen einschätzen lernen, Neugier zu wecken, „unbekanntes" Essen probieren zu können, sich gegenseitig zu helfen und miteinander ins Gespräch kommen.

Nach dem Essen putzen sich die Kinder die Zähne. Von 13.00-14.30 Uhr besteht die Möglichkeit zu ruhen, zu entspannen oder zu schlafen. Bis zum Abholen kann jedes Kind seinen Nachmittag im freien Spiel selbst gestalten.
Um 15.30 Uhr treffen sich alle noch anwesenden Kinder zu einer Snackpause. Um 17 Uhr schließt die Einrichtung.

 

3.8 Beziehungsvolle Pflege

Dir vertraue ich!

Beziehungsvolle Pflege setzt eine qualifizierte Haltung der Fachkräfte bei allen Pflegeaktivitäten voraus. Sie umfasst in der Kita im fachlichen Verständnis den gesamten Aufgabenbereich Wickeln und Umziehen, Pflegen, Essen, Schlafen sowie An- und Ausziehen und wird von uns als Teil des ganzheitlichen Bildungsprozesses verstanden. Entwicklungsprozesse der Kinder im Bereich Kommunikation, Förderung der Selbständigkeit und bewusste Körperwahrnehmung stehen hier im Vordergrund.

In der Pflegesituation geht die Fachkraft auf die Grundbedürfnisse des Kindes u.a. nach liebevoller Beziehung ein. Die Pflegezeit wird als Beziehungszeit verstanden und genutzt. Kinder werden als eigenständige aber auch bedürftige Persönlichkeiten gesehen. So liegt ein besonderes Augenmerk auf der unerlässlichen Selbstbeteiligung des Kindes, dem respektvollen und achtsamen Umgang, der Empathie und Feinfühligkeit, der Kommunikation auf Augenhöhe, unbedingte Beachtung von Grenzen und Intimsphäre.

Aus konzeptioneller Sicht sind wichtige Grundlagen für die intensive Begleitung der Kinder Offenheit und Verständigung im Team über notwendige Nähe und Distanz in den Pflegesituationen. Gleichbedeutend ist die Auseinandersetzung mit den Eltern und die Reflexion im Team über mögliche Tabuthemen. Das Wissen über kulturelle Sichtweisen ist uns wichtig.

Unsere tägliche Herausforderung ist es, die Pflegesituationen im Alltag so zu organisieren, dass sie einen selbstverständlichen Platz einnehmen und genügend Zeitressourcen dafür bereitgestellt sind. Im Rahmen der gestalteten Umgebung sorgen wir für einen blickgeschützten.

Die Kinder werden nur von Fachkräften gewickelt, die den Kindern vertraut sind. Sie haben ein Mitbestimmungsrecht. Die Autonomie der Kinder wird gewährleistet und die Selbstbeteiligung des Kindes angeleitet. Es erfolgt stets ein altersentsprechender und feinfühliger Dialog mit dem Kind. Dies geschieht unter der Wahrnehmung und Wahrung der Bedürfnisse des Kindes.

Unerlässlich ist die enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Absprachen bezüglich der Hygieneerziehung, Verwendung von Pflegeprodukten und mögliche Allergien werden bereits im Aufnahmeprozess thematisiert und fortlaufend aktualisiert.

Unsere Bildungsziele und Angebote werden in einem fortlaufenden Prozess regelmäßig geprüft, präzisiert oder verändert. Neben bundesrechtlichen Regelungen und den Grundlagen der Kinderbetreuung im Sozialgesetzbuch orientieren wir uns grundlegend an den Leitlinien der EKHN. Nach den Qualitätsstandards der EKHN richten wir unsere Qualitätsentwicklung (QE) aus und folgen im pädagogischen Alltag dem Hessische Bildungs- und Erziehungsplan und der Rahmenvereinbarung Integration. Die spezifischen Prozesse unserer Arbeit sind schriftlich fixiert.

Wir achten auf einen wirtschaftlich sinnvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit den jährlich zur Verfügung gestellten Finanzmitteln und Spenden unseres Fördervereins, sowie einen achtsamen Umgang mit dem Inventar der Einrichtung. Die Finanzierungs- und Betriebskosten ergeben sich aus §13 der Kirchenordnung (KO). Die Personalberechnung in Form eines Sollstellenplans und die Finanzierung desselbigen ist geregelt durch § 9 der Kirchenordnung (KO).

 

4.0 Qualifikation und professionelles Verständnis

Zur Umsetzung des Bildung-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages in unserer Einrichtung sowie zur Beratung und Unterstützung der Eltern setzt sich unser Team aus geeigneten Fachkräften mit entsprechenden Qualifikationen zusammen. Neben ErzieherInnen und SozialpädagogInnen wird unser pädagogisches Team durch eine Sprachheilpädagogin ergänzt. Wir sind zertifizierter Ausbildungsort für ErzieherInnen im Berufspraktikum und nutzen bei gegebenen finanziellen Voraussetzungen auch die Option, SozialassistentInnen ihr praktisches Jahr in unserer Einrichtung zu ermöglichen. Wir stellen eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung sicher und können entsprechend diverse Zusatzqualifikationen nachweisen.

Wir, die Mitarbeiterinnen der „Arche Noah", bringen uns mit unserer Persönlichkeit und unserer fachlichen Kompetenz in die Arbeit mit den Kindern ein. Wir arbeiten flexibel, engagiert und verlässlich. Wir reflektieren in wöchentlichen Kleinteamsitzungen die Entwicklung der Kinder und unser pädagogisches Handeln. Diese Kompetenzen werden jährlich durch Fortbildungen vertieft und erweitert. Wir verstehen uns als professioneller Begleiter von den Entwicklungsprozessen der Kinder. Jede Mitarbeiterin bringt sich mit ihren persönlichen Fähig- und Fertigkeiten in den Kindergartenalltag ein. Geprägt ist unsere Arbeit durch die Auseinandersetzung und den Umgang mit dem christlichen Glauben. Der ressourcen- und wertschätzende Umgang der Erzieherinnen im Team ist beispielgebend für das Zusammenleben mit den Kindern und der Kinder untereinander. Dieser Vorbildfunktion werden wir durch das Einhalten von Regeln und getroffenen Vereinbarungen, lebendiger Kommunikation und gegenseitiger Akzeptanz gerecht. In unsere Arbeit fließen verschiedene kulturelle und religiöse Aspekte ein, denen wir mit Toleranz und Offenheit begegnen.

Die Leitungsgrundlagen richten sich nach § 13 KiTaVO. Der Kitaleitung ist ein fairer und wertschätzender Umgang mit allen Personen wichtig, besonders mit denjenigen, die am Entwicklungsprozess der Kinder mitwirken. Die Kinder stehen für die Kitaleitung im Fokus. Sie ist über alle laufenden Veränderungen informiert und jederzeit kompetente Ansprechpartnerin in allen Belangen der Einrichtung.

 

4.1 Beschwerdemanagement

Mit der Beschwerde äußern Kinder, Eltern, MitarbeiterInnen und Kooperationspartner ihre Unzufriedenheit, die oftmals aus nicht erfüllten Erwartungen resultiert. Unser Beschwerdemanagement dient zur Steigerung der Zufriedenheit mit der Leistung der Kita, zur Entwicklung von Verbesserungsmöglichkeiten auf allen Ebenen und somit zur Qualitätsentwicklung. Unsere Aufgabe ist es, die Belange ernst zu nehmen, den Beschwerden nachzugehen und diese möglichst auszuräumen. Für die Kinder ist der Umgang mit Beschwerden eine Möglichkeit, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und Kompetenzen in Konfliktlösungsstrategien zu erlangen.

Um unsere Arbeit verbessern zu können, ist konstruktive Kritik sehr wichtig und erwünscht. In einem von uns ausgearbeiteten einheitlichen Bearbeitungsverfahren werden die Beschwerden systematisch erfasst und bearbeitet. Ein kindgerechter Ansatz und Materialien liegen vor. Raum und Zeit für Äußerungen von Lob und Kritik geben wir im Rahmen alltäglicher Gespräche, des jährlichen Entwicklungsgespräches, von Elternabenden, Fragebögen und Sitzungen der Elternvertretungen sowie untereinander in Teamsitzungen und Mitarbeitergesprächen.

 

4.2 Kinderschutz

Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz des körperlichen, geistigen und seelischen Wohls.

Nach den Vorgaben des Gesetzgebers gibt es für jede Einrichtung eine eigens zugeschnittenes Schutzkonzept - zur Vermeidung von Missbrauch und besonders sexueller Gewalt. Ziel ist es, durch verschiedene Maßnahmen das Risiko zu senken, zum Ort sexueller Gewalt zu werden.

Unsere MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte sind im Bereich des Kinderschutzes geschult und fortgebildet. Unser kitaeigenes Kinderschutzkonzept beinhaltet ein Konzept zum Schutz vor Gewalt, Prävention von Missbrauch und Interventionen bei Verdacht auf Grenzverletzung bzw. Kindeswohlgefährdung. Dies sind sehr komplexe Aufgaben und erfordern einen vielschichtigen Reflexionsprozess mit allen MitarbeiterInnen. Kinderschutz ist kein isoliertes Thema, sondern immer eng mit der pädagogischen Arbeit verwoben. Absprachen zum Verhaltenskodex, Ansprechpartner im Ernstfall, Präventionsangebote für Eltern und Kinder sowie ein Notfallplan und Kooperationspartner sind darin festgeschrieben. Diese sollen im Verdachtsfall dabei helfen, sich in solch schwierigen Situationen kompetent zu verhalten.

 

4.3 Sicherheit

Regelmäßige Sicherheitskontrollen der Spielgeräte, des Außengeländes und der gesamten Einrichtung durch das Personal und geschulte Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzübungen mit dem Personal und den Kindern sowie der ständige Auffrischungskurs der „Ersten Hilfe am Kind" gewährleisten die Sicherheit aller Kinder und Mitarbeitenden.

Das Thema Brandschutz wird jährlich wiederkehrend in den Gruppen besprochen und regelmäßig wird eine Brandschutzübung durchgeführt. Die Kinder lernen die Verhaltensregeln in einem Brandfall und üben diese. Die Mitarbeitenden wissen, wo die Löschmittel sind und wie die einzelnen Aufgaben im Brandfall verteilt sind.

Unsere Vorschulkinder bekommen im Rahmen des letzten Kitajahres das Angebot, an einem „Erste - Hilfe -  Kurs" teilzunehmen.

Ein umfangreiches Konzept für Notfallsituationen mit Verantwortlichkeiten in Krisensituationen und Handlungsleitfäden liegt im Rahmen des Schutzkonzepts der EKHN vor und kann eingesehen werden.

 

4.4 Hauswirtschaft

Wie auch in vielen anderen Religionen wird mit Essen und Trinken Gemeinschaft verbunden und gelebt. Kinder erfahren dies bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Im bewussten Umgang mit den Lebensmitteln wollen wir Wertschätzung vermitteln und in gestalteter Umgebung Essen mit allen Sinnen erleben.

Die Hauswirtschaftskraft hat neben ihren handwerklichen Fähigkeiten eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Kinder inne. Sie ist als Teil des Teams für die Zubereitung der Mahlzeiten zuständig. Sie sorgt mit dem Team für die pädagogische Umsetzung einer gesundheitsfördernden Ernährung.

Die Kinder kennen die Hauswirtschaftskraft und nehmen sie als feste Ansprechpartnerin zu allen Belangen rund ums Essen wahr. Je zwei Kinder im Wechsel erarbeiten gemeinsam mit der Hauswirtschaftskraft den wöchentlichen Speiseplan. Ideen der Kinder, Rückmeldungen der Eltern und eine ausgewogene Zusammenstellung der Mahlzeiten sind uns ein besonderes Anliegen. Kulturelle Unterschiede und gesundheitliche Anforderungen werden bei der Planung und der Zubereitung der Mahlzeiten berücksichtigt.

 

4.5 BETA-Gütesiegel

Unsere Ev. Kita Arche Noah strebt die Zertifizierung mit dem BETA-Gütesiegel der EKHN an. BETA steht für: Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen. Mit der Einführung eines QE-Verfahrens leistet die EKHN einen erkennbaren Beitrag zur qualitativen Verankerung von Bildung, Erziehung und Betreuung in evangelischen Kindertagesstätten. Mit dem BETA-Gütesiegel haben die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen, mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und erkennbar wird.

 

5. Quellenverzeichnis

Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan (HBEP): „Bildung von Anfang an". Hessisches Sozialministerium, Hessisches Kultusministerium (Hrsg.), Neuauflage 2012

BMFSFJ (2014): Kinder- und Jugendhilfe. Achtes Buch Sozialgesetzbuch. Internetquelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/kinder--und-jugendhilfe/90470

BMFSFJ (2018a): Kinderförderungsgesetz (KiföG). Internetquelle (27.03.2018): https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/kinderfoerderungsgesetz--kifoeg-/86390

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration. Das gute Kita Gesetz-Hessen. Internetquelle: soziales.hessen.de/familie-soziales/kinder-und-jugendliche/das-gute-kita-gesetz-hessen

Qualitätsfacetten Ev. Kindertagesstätten. Handbuch Qualitätsentwicklung. Zentrum Bildung EKHN (Hrsg.) Darmstadt 2010

Bundesrahmenhandbuch. Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in Tageseinrichtungen für Kinder. BETA Gütesiegel. Diakonisches Institut für Qualitätsentwicklung (Hrsg). 2017

Lotte Kaba-Schönstein: Gesundheitsförderung 3: Entwicklung nach Ottawa. Leitbegriffe der Gesundheitsförderung. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Stand: Januar 2017

Kuspert /Schneider: „Hören, Lauschen, Lernen" - Würzburger Trainingsprogramm, 6. Auflage, Vanderhoeck Rubrecht, 2008

Kornelia Schlaaf-Kirchner: „Der Beobachtungsbogen für Kinder von 3-6", Verlag an der Ruhr. 2019

Stadt Taunusstein (2020): „Das Taunussteiner Model", www.taunusstein.de/portal/seiten/taunussteiner-modell-900000329-29880.htmlTaunussteiner Modell

QUINT: „Integrative Prozesse in Kitas qualitativ begleiten": Institut für Kinder und Jungendhilfe GmbH (Hrsg). Carl Link. 2007

Liebe Eltern, liebe Leserin, lieber Leser!

„Jeder Mensch, jedes Kind ist gleich wertvoll,

von Gott geschaffen und geliebt, so wie es ist."

Als Evangelische Kirchengemeinde freuen wir uns, Kinder in unserer Kindertagesstätte „Arche Noah" willkommen zu heißen.

Kleine Kinder sind bei uns ganz GROSS geschrieben! Wir begleiten sie in ihrer Entwicklung - eine wunderschöne und eine anspruchsvolle Aufgabe! Da ist kein Tag wie der andere. Aber eines ist an allen Tagen gleich: Das Kind steht immer im Mittelpunkt!

Das zentrale Anliegen unserer Erzieherinnen: Jedes Kind wird in seiner Entwicklung persönlich gefördert. Dabei sind auch diejenigen im Blick, die besonderer Förderung bedürfen; seit vielen Jahren gibt es daher bei uns Einzelintegrationen. In unserer Kita erleben Kinder und Eltern: Jedes Kind ist anders, aber jedes Kind ist willkommen, so wie es ist.

Im Alltag erfahren Kinder, wie schön es sein kann, das Leben für sich und andere zu gestalten. Jedes Kind ist Teil der Schöpfung. Mit Freude und allen Sinnen sollen Natur und Umwelt entdeckt werden.

Lieder, Geschichten aus der Bibel und Gebete haben einen festen Platz in unserem Alltag. Ebenso Andachten, Feste und Gottesdienste. Durch die Vermittlung biblischer Aussagen erfahren die Kinder, dass Gott sie liebt und für sie da ist. Andere Glaubensrichtungen werden mit Achtung und Respekt behandelt.

Die „Arche Noah" ist ein wichtiger Teil der Evangelischen Kirchengemeinde. In einem Lied heißt es: „Wir sind die Kleinen in den Gemeinden, doch ohne uns geht gar nichts, ohne uns geht's schief. Wir sind der Schatz im Acker der Gemeinde!" Das stimmt!

Die vorliegende Konzeption zeigt auf, wie wir diesen Schatz heben. Sie ist in einem sorgfältigen Prozess entwickelt worden. Unsere Erzieherinnen gingen mit großem Einsatz und Schaffensfreude an diese Aufgabe. Danke an alle Mitarbeiterinnen, die ihre Zeit, Fähigkeiten und Visionen eingebracht haben!

Jetzt können Sie, liebe Lesende, die Konzeption näher kennen lernen. Inhalte und Ziele sind beschrieben, ebenso Standards, die für einen modernen Kindergartenbetrieb verbindlich sind. Selbstverständlich versteht sich eine gute Konzeption als lebendiger Prozess, der für neue Entwicklungen und Erkenntnisse offenbleibt.
Haben Sie Wünsche, Anregungen, Lob oder Kritik? Lassen Sie es uns wissen.
Eine gute Zusammenarbeit beruht auf Vertrauen. Dieses Vertrauen wünschen wir uns weiterhin für die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Erzieherinnen und dem Träger.

Den Kindern wünschen wir viele gute Erfahrungen in unserer Kita. Vieles ändert sich im Laufe der Zeit - eines wird sich nicht ändern:
Die Kleinen werden bei uns ganz GROSS geschrieben!

Für den Träger:

Sabine Schmidt, Vorsitzende des Kirchenvorstandes
Ingrid Wächter, Pfarrerin

1. Grundsätze und Prinzipien

1.1 Die Kita stellt sich vor

Unsere Kita „Arche Noah" liegt zentral in Wehen, einem Stadtteil von Taunusstein. Wir sind ein fester Bestandteil der Ev. Kirchengemeinde Wehen und bieten 100 Kitaplätze in vier altersgemischten Kindergartengruppen. Unsere Einrichtung existiert seit 1969.

Unsere Kita besteht aus einem einstöckigen Gebäude. Im Eingangsbereich befindet sich das Büro. Unsere 4 Gruppenräume liegen nebeneinander an einem langen Flur. Wir gestalten unsere Arbeit teiloffen. Aus diesem Grund sind je 2 Räume durch eine große Schiebetür miteinander verbunden. Unser weitläufiges Außengelände kann von allen Gruppenräumen direkt erreicht werden. Hier bieten vielfältige Spiel -und Kletterangebote eine Erweiterung des Spielraums. Im hinteren Gartenbereich befindet sich außerdem eine Wasserbahn und eine Bewirtschaftungsfläche, auf der jede Gruppe ein Beet betreut.

Für die Kinder gibt es 2 große Bäder. In einem der beiden Waschräume befindet sich eine Wickelecke und eine Dusche. Für die MitarbeiterInnen stehen ebenfalls ein Bad und ein Gäste - WC zur Verfügung. Im linken Gebäudeteil ist ein kleines Spiele- und Lesezimmer eingerichtet, unser Teamzimmer, eine kleine Küche und ein großer Mehrzweckraum, der vorrangig für das Mittagessen genutzt wird. Im hinteren Teil des Gebäudes ist eine weitere Küche und unser Turnraum. Ebenfalls befinden sich hier 2 weitere kleine Materialräume.

 

1.2 Leitbild

Unsere pädagogische Arbeit basiert auf dem Grundsatz: Das Kind steht im Mittelpunkt!

Orientiert an den Grundlagen des christlichen Glaubens der EKHN und den Inhalten des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes ist es unser Anliegen, auf die sich stetig ändernden Prozesse und den darauf resultierenden Bedürfnissen der Kinder einzuwirken, bzw. deren Entwicklung adäquat zu begleiten und zu unterstützen.

Die Ev. Kirche in Hessen und Nassau versteht ihre Arbeit mit Kindern als ein im Evangelium begründeten Dienst an Kindern, Familien und der Gesellschaft. Hierauf ausgerichtet sind unsere religiösen und kulturellen Arbeitsformen. Zu denen gehören: Das Vermitteln von christlichen Werten, gemeinsame Andachten, Gespräche über Trauer und Tod, Achtung vor der Schöpfung, gemeinsames Feiern, Toleranz seinem Gegenüber entwickeln und vieles mehr.

Gegenseitige Wertschätzung, Akzeptanz der Individualität und die Empathie dem Kind gegenüber bestimmen stets unser Handeln und unsere Haltung. Wir arbeiten ressourcenorientiert und sind uns der Bedeutung unserer Rollen bewusst. Besonders wichtig ist uns das wahren von Grenzen und der positive Aufbau von Bindung und Beziehung. Wir lassen Selbstständigkeit zu, ermöglichen sie, fordern sie ein und halten sie aus. Die eigene Biographie eines jeden von uns ist grundlegend für unsere Authentizität und Transparenz. Wir leben in unserem Haus eine Grundhaltung, die von Offenheit, Kreativität, Präsenz und Flexibilität geprägt ist.

Daraus ergibt sich für uns eine situative und ganzheitliche Gestaltung des Betreuungsalltags und ein respektvoller und wertschätzender Umgang im täglichen Miteinander.

Im Rahmen der Mitarbeiterorientierung ist der Blick auf veränderte Familiensituationen, ein neues Frauen- und Männerbild und die einzelnen Lebensstrukturen der Kinder wesentlich. Ein altersgemischtes Team, wie es zurzeit bei uns zu finden ist, eröffnet die Möglichkeit, Erfahrungen, das Wissen um Problemlösungen, neue Impulse und den Wissenstransfer zwischen Fachhochschule, Fachakademien und Praxisalltag zu optimieren und sinnvoll zu nutzen. Ebenso beziehen wir uns in unseren Arbeitsalltag auf die aktuellen Impulse aus Politik, Gesellschaft und Ökologie.

Ein ökologisches Bewusstsein zu entwickeln spielt in unserer Pädagogik eine große Rolle. Hier geht es uns vor allem darum, Kinder zu informieren und einen Austausch zu fördern, um Verunsicherungen auszuschließen. Hierfür gilt für uns § 1, Abs. 3 aus dem KJHG: „ ... dazu beitragen, positive Lebensbedingungen....... zu schaffen, sowie eine familienfreundliche Umwelt zu erhalten und gestalten."

Um unsere Arbeit zu dokumentieren und immer wieder zu evaluieren, orientieren wir uns im Rahmen der Qualitätsentwicklung der EKHN (QE) an den bestehenden Standards. Wir haben die Prozesse unserer Arbeit schriftlich fixiert. Zur Begleitung der Entwicklung der Kinder und um diese adäquat zu unterstützen, kooperieren wir mit den zuständigen Fachstellen.

 

1.3 Unser Bild vom Kind

Das Kind steht im Mittelpunkt!

Der Kindergarten ergänzt und unterstützt die Erziehung des Kindes in der Familie. Das Kind wird von uns in seiner Entwicklung ganzheitlich und altersentsprechend gefördert. Es steht bei uns mit seinen Bedürfnissen und seiner Einzigartigkeit stets im Mittelpunkt. Von Beginn an wollen wir den Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind legen, die getragen wird von Geborgenheit und einer liebevollen Begleitung über die ganze Kindergartenzeit.

Wir orientieren uns im Sinne des situativen Ansatzes an der Lebenswelt der Kinder und ihrer Familien. Wir greifen bewusst die Themen der Kinder auf und nutzen die vielfältigen Möglichkeiten, die der Alltag für die Bildungs- und Lernprozesse bietet.

Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für den weiteren Verlauf der Entwicklung. Wir sehen es als unsere besondere Aufgabe die Kompetenzen der Kinder zu stärken, ihre Autonomie und Selbständigkeit zu fördern und sie in ihrer Individualität zu unterstützen. Wir schätzen Kinder als eigenständige Persönlichkeiten und geben ihnen die Möglichkeit ihrer Neugierde Ausdruck zu verleihen, ihre kreativen Fähigkeiten zu entdecken und ihrer Spiel und Bewegungsfreude auszuleben.

Es ist uns wichtig mit den Eltern eine tragfähige und vertrauensvolle Erziehungs- und Bildungspartnerschafft zu gestalten, die sowohl durch gegenseitigen Respekt als auch durch Offenheit zum Wohle des Kindes geprägt ist.

Unser pädagogisches Handeln richtet sich an den individuellen Grundbedürfnisse der Kinder aus und schließt gelingende Beteiligung und Vielfalt auf allen Ebenen mit ein.

 

1.4 Integration/ Inklusion

„Nehmet einander an, wie Christus uns angenommen hat!"

Kinder mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen haben einen besonderen Förderbedarf und werden in unserer Einrichtung zusammen mit anderen Kindern betreut, gefördert und unterstützt. Durch das tägliche Miteinander erschließen sich Kindern viele gemeinsame Erfahrungsfelder und Lernangebote. Integrationsprozesse bereichern eine Gruppe und unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen. Toleranz, Akzeptanz und Dialogfähigkeit werden bei allen gefördert.

Die Kernaufgabe von Integrationsmaßnahmen verstehen wir darin, dass Kinder, Eltern und Erzieher in einem gemeinsamen Lernprozess vorurteils- und angstfrei aufeinander zu bzw. miteinander umgehen. Beobachtung und Dokumentation nach der „Qualitätsentwicklung Integrationsplatz" (QUINT) ermöglichen die konkrete Unterstützung des Kindes mit besonderem Förderbedarf in seiner Weiterentwicklung.

 

1.5 Migrationsarbeit

Voneinander wissen und sich füreinander interessieren - „Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers)

Ziel unserer Migrationsarbeit ist es, die Vielfalt der Lebenswelten und der Familienkulturen in das Erziehungskonzept mit einzubeziehen und Chancengleichheit durch Integration umzusetzen. Durch eine positive offene Haltung der pädagogischen Fachkraft gegenüber Kindern und Eltern wird eine vertrauensvolle Bindung zwischen Familie und Kita geschaffen.

Voneinander wissen und sich füreinander interessieren: Wertschätzung von Sprache, Herkunft und Kultur legen den Grundstein für ein friedliches Miteinander und schaffen die Voraussetzung für interkulturelle Bildung und Erziehung. Dieses Wissen erweitert den Horizont aller Kinder. Um dieses Wissen zu erlangen, ist Kommunikation, ob verbal oder nonverbal, grundlegend. Umfassende deutsche Sprachkenntnisse sind dafür Grundvoraussetzung.

Mit einem großen Zeitpensum für den Spracherwerb, sowie durch sprachfördernde Spiel- und Lernmaterialien erhalten die Kinder ihre Basis für den Umgang mit Sprache. Der „Situative Ansatz" ermöglicht es individuell auf den Sprachentwicklungsstand jedes Kindes einzugehen. Zu dem Zweck unterstützt zurzeit eine Migrationsfachkraft gruppenübergreifend die Einrichtung. Die Grundschule bietet für Vorschulkinder mit Migrationshintergrund einen Deutsch - Vorlaufkurs an.

Unsere Einrichtung nimmt uneingeschränkt Kinder verschiedener Konfessionen, Nationalitäten und Weltanschauungen auf. Ein fester Bestandteil unserer ganzheitlichen Betrachtungsweise ist die jeweilige Lebenssituation der Kinder und Familien, die in der religiösen Erziehung maßgeblich berücksichtigt wird. Darauf ausgerichtet sind unsere religiösen und kulturellen Arbeitsformen. Zu denen gehören: das Vermitteln von christlichen Werten, Kindergottesdienste, Gespräche über Trauer und Tod, Achtung vor der Schöpfung, gemeinsames Feiern, Toleranz im Miteinander und vieles mehr.

 

1.6 Jungen und Mädchen

Wer bin ich und wer will ich sein?

Die Entscheidung, ob ein Kind ein Mädchen oder ein Junge wird, wird von der

Natur gefällt. Was es bedeutet, männlich, weiblich oder divers zu sein, ist hingegen weitgehend beeinflusst von der jeweiligen Kultur und Gesellschaft, in der ein Kind aufwächst und den damit verbundenen geschlechterspezifischen Erfahrungen.

Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität sind die Jahre in der Kindertageseinrichtung von besonderer Bedeutung.

Kinder entwickeln im Austausch mit anderen ihre soziale Geschlechtsidentität. Sie setzen sich dabei intensiv damit auseinander, was es ausmacht, ein Junge oder ein Mädchen zu sein und welche Rolle sie als Mädchen bzw. Jungen einnehmen möchten.

 

Diesen Entwicklungsprozess gilt es achtsam und altersgemäß im Alltag zu begleiten. Zum Vermitteln eines Grundverständnisses gehört die Auseinandersetzung mit eigenen Erwartungen ebenso wie die Wahrnehmung von Widerständen und Bedürfnissen.

 

Ziel ist es, dass Kinder ihre eigene Geschlechtsidentität entwickeln, mit der sie sich sicher und wohl fühlen. Mit zunehmendem Alter sind sie in der Lage, einengende Geschlechtsstereotypien zu erkennen und traditionelle sowie kulturell geprägte Mädchen- und Jungenrollen kritisch zu hinterfragen und sich durch diese nicht in ihren Interessen, Spielräumen und Erfahrungsmöglichkeiten beschränken zu lassen.

 

 

2. Bildungs- und Erziehungsziele

2.1. Einleitung

Mit dem Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) stellt das Land Hessen allen Institutionen für frühkindliche Bildung eine Grundlage zur Verfügung, um jedes Kind in seinen individuellen Lernvoraussetzungen, seiner Persönlichkeit und seinem Entwicklungsstand anzunehmen, angemessen zu begleiten und zu unterstützen. Der Bildungs- und Erziehungsplan steht für eine Pädagogik, die das Kind mit seinen individuellen Lernvoraussetzungen in den Mittelpunkt stellt und ist somit für unsere Konzeption als Rahmenbedingung maßgebend. Das ganzheitliche Bildungsangebot in unserer Einrichtung spricht sowohl das kognitive Denken als auch die sinnliche Wahrnehmung der Kinder an und hilft den Kindern eine eigenständige und gemeinschaftliche Persönlichkeit zu entwickeln. Alle nachfolgenden Erziehungsziele entsprechen den Vorgaben des BEP.

 

2.2. Starke Kinder

Emotionalität und soziale Beziehungen

Die Fähigkeit mit Gefühlen umzugehen ist ein Entwicklungsprozess, der mit der Geburt beginnt und sich bis ins Erwachsenenalter entwickelt.

Das Kind erwirbt zunehmend sprachliche Kompetenzen und kann seine Gefühle anderen gegenüber zum Ausdruck bringen. Um soziale Beziehungen einzugehen, muss das Kind sich zunächst einmal über seine eigenen Gefühle bewusstwerden, sich selbst einschätzen und wahrnehmen können. Im Umgang mit anderen baut es Verständnis und Rücksichtnahme auf. Das Kind kann zunehmend Gedanken, Wünsche und Gefühle anderer Menschen erkennen und akzeptieren und eigene Bedürfnisse auch zeitweise zurückstellen. Die erworbenen sozialen Kompetenzen werden durch das kulturelle und soziale Umfeld geprägt. Auf andere zugehen, sich mitteilen und Freunde finden, schafft ein selbstbewusstes Miteinander (siehe Eingewöhnung).

 

Bewegung und Sport

Ohne Bewegung bewegt sich nichts!

Bewegung ist eine der elementaren Grundlagen zur Handlungsfähigkeit und als Grundlage der Gesamtentwicklung zu betrachten. Bewegung ist ein Mittel, Erfahrungen zu sammeln und Einsichten über die Welt zu gewinnen. Jede Bewegung ist auch Sinneserfahrung. Durch Bewegung, auch im Spiel, wird dem Kind ermöglicht, sich einzuschätzen und seine Grenzen auszutesten. Herausfordernde Bewegung stärkt ein positives Körperbewusstsein.

Ein Kind hat bei uns den Raum, seinem Bewegungsbedürfnis in hohem Maße nachkommen zu können. Damit erhält es die Möglichkeit, seine motorischen und koordinativen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln. Es kann diese erproben und seine eigenen körperlichen Grenzen erfahren. In Kooperation mit anderen Kindern erfährt es Kommunikationsstrategien, Regelverständnis, Teamgeist und entwickelt somit soziale Kompetenzen.

Bewegung ermöglicht dem Kind Zugang zu sich und hilft ihm seine Gefühle auszudrücken und eine innere Ausgeglichenheit zu erlangen. Ein Kind kann bei uns seine Freude und Neugierde an vielfältigen Bewegungsformen ausleben, von der Anspannung zur Entspannung; von der Bewegung zur Ruhe. Als besondere Angebote im Haus bieten wir eine wöchentlich stattfindende Fußball AG und einen Yoga Kurs für die Vorschulkinder an.

 

Gesundheit und Hygiene

Anstatt danach zu fragen, was die Kinder krank werden lässt, stellen wir uns die Frage, wie Kinder gesund bleiben. Gesundheit ist mehr als nur das Freisein von Krankheiten. Sie ist ein Zustand von körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden. „Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der darauf abzielt, den Kindern ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen."(Ottawa-Charta 3, 2017).

Ein wichtiges Bildungs- und Erziehungsziel ist, dass alle Kinder ein individuelles Körper- und Gesundheitsbewusstsein entwickeln. Wir schaffen Anreize, dass die Kinder Signale, Gefühle und deren Auswirkungen auf den eigenen Körper wahrnehmen und damit umgehen können. Das Bewusstsein über das eigene Aussehen und die äußerlichen Unterschiede zu anderen führen zu einer Stärkung und Wertschätzung der eigenen Persönlichkeit. Jeder soll befähigt werden, ein Gespür dafür zu entwickeln, was einem selbst guttut und dadurch die Verantwortung für den eigenen Körper zu übernehmen. Dazu gehört auch, Gefahren zu erkennen, diese einzuschätzen und sich davor zu schützen.

Ein weiteres Bildungsziel ist die Körperpflege und Hygiene. Dies beinhaltet nicht nur Kenntnisse zur Vermeidung von Krankheiten und zur Steigerung des eigenen Wohlbefindens, sondern auch das Erlernen und Vertiefen von Techniken zur Zahn- und Mundpflege. Hier werden wir durch unseren Patenzahnarzt begleitet.

Bei dem Frühstück, welches die Kinder mitbringen, legen wir Wert auf ein gesundes, abwechslungsreiches, zuckerfreies und kauaktives Essen. Kindern, die den ganzen Tag unsere Einrichtung besuchen, bieten wir ein vielfältiges Mittagessen durch einen Catering-Service, sowie selbst zubereitete Frischkost.

Gemeinsame Mahlzeiten werden in unserer Einrichtung als Pflege sozialer Beziehungen verstanden. Die Kinder können dabei ein größeres Wissen und Verständnis über gesunde Ernährung und über kulturelle Besonderheiten erlangen.

Es ist uns zum Schutz der Kinder ein besonderes Anliegen, dass die Kinder ein Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre entwickeln. Hier gilt es, einen unbefangenen Umgang mit dem eigenen Körper zu erwerben und offen darüber sprechen zu können. Jedes Kind erhält auf seine Fragen altersgerechte ehrliche Antworten. Ist dem Kind das eigene ICH bewusst, ist es auch in der Lage, auf andere empathisch und rücksichtsvoll zu reagieren.

 

Lebenspraxis

Leben ist Praxis!

Zeit ist ein Geschenk. Kinder müssen sich heute in einer sich schnell verändernden Welt zurechtfinden. Das Heute erfordert Auseinandersetzung mit der Realität, mit Normen und Werten. Selbstständig denken und handeln können sind die Voraussetzungen, um über unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zu verfügen. Das Kind bringt Dinge in Zusammenhang um seine Umgebung zu verstehen und zu durchschauen! So macht es sich die Welt zu seiner Eigenen. Autonomie im Alltag heißt: Zeit zu haben, sich z.B. eigenständig ankleiden zu können.

Wir legen Wert darauf, dass Kinder Gegebenheiten vorfinden, in denen sie in alltäglichen Abläufen Zeit finden, sich Eigenständigkeit und Unabhängigkeit verschaffen zu können.

 

Konzept zum gewaltfreien Handeln

Konflikte klären - aber wie?

Teil unserer pädagogischen Arbeit ist die Vermittlung gewaltfreier Konfliktlösungsstrategien. Inhalt unserer Arbeit ist es, bei den Kindern ein Bewusstsein für ihre eigenen Empfindungen und die der anderen zu schaffen. Weitere Inhalte sind: Das eigene Erspüren der persönlichen Befindlichkeiten und deren Verbalisierung, Unterstützung bei dem eigenständigen Lösen von Konflikten, Regel- und Grenzbewusstsein. Dies kann den Kindern helfen, manche Handgreiflichkeiten und/oder Konflikte zu bewältigen.

In unserem Kitaalltag vermitteln wir von Beginn an die Stopp-Regel. Für die älteren Kinder bieten wir zu diesem Thema spezielle Projekte an. Es soll den Kindern auf spielerische Art und Weise ermöglichen ihre eigenen und auch die Grenzen anderer wahrzunehmen und zu akzeptieren.

 

2.3. Kommunikation und Medienkompetenz

Sprache und Literatur

Sprache - eine Form der Verständigung

Sprachentwicklung beginnt bereits vor der Geburt und erfolgt kontinuierlich. Sprache bietet den Kindern eine Möglichkeit, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken.

Unser Bildungs- und Erziehungsziel ist es, die Sprechfreude der Kinder zu unterstützen. Laut- und Wortspiele, Lieder, Reime und Gedichte begleiten sie dabei. So entwickeln sie das Verständnis und den Gebrauch von Sprache.
Durch Gespräche über gehörte Erzählungen haben sie die Möglichkeit, Inhalte zu verstehen und den Sinn des Textes zu erfassen. Durch Alltagsgespräche, Buchbetrachtungen, Sachinformationen und Höflichkeitsregeln gehen Kinder mit verschiedenen Sprachstilen und Textarten um. Hier wird unsere Arbeit zusätzlich von Ehrenamtlichen bereichert, die uns durch Gespräche und Vorlesen unterstützen.

Unsere Einrichtung hat eine eigene Bücherei, den „Rollenden Roland", bei der sich die Kinder wöchentlich ein Buch ausleihen können. So ermöglichen wir für jedes Kind den Zugang zu Büchern. Die Vielfältigkeit des Angebotes soll die Kinder in ihrer Fantasie bereichern und das Verantwortungsbewusstsein für Geliehenes unterstützen.

Von besonderer Bedeutung für den Beginn des Lesen Lernens und für das Erlernen von Schriftsprache bzw. Rechtschreibung ist die Entwicklung der „phonologischen Bewusstheit". Dies ist die Fähigkeit, die Lautstrukturen gesprochener Sprache wahr zu nehmen. Im Vorschuljahr unterstützen wir die Kinder in dieser Entwicklung mit dem "Würzburger Sprachtrainingsprogramm, für unsere Kinder als „Sockenclub" benannt.

 

Medien

Medien sind ein alltäglicher Bestandteil unseres individuellen Lebens. Medienkompetenz ist ein wichtiges Element, welches uns immer wieder im Miteinander begleitet.

Ein bewusster Umgang mit dem vielseitigen Angebot von Medien ist, gerade für Kinder, ausschlaggebend. Zu den Medien zählen Bücher, Fernsehen, Radio, Tablet und Smartphone, mit denen Kinder täglich in Berührung kommen. Sie bieten einen ständigen Reiz für Augen und Ohren, der überfordern kann.

In unserer Einrichtung ist das vorrangige Medium das Buch. Es ermöglicht den Kindern ein breites Spektrum im Entwicklungsprozess. Sprache, Fantasie, Rollenspiel, Wissen, Kommunikation werden hier durch gemeinschaftliches Erleben angeregt. Unser umfassendes Angebot steht den Kindern jeder Zeit zur Verfügung. Das kreative und selbst bestimmte Gestalten zum Beispiel von Musik, Tanz und Theaterspiel unterstützen die Entwicklung der Medienkompetenz der Kinder. Ein Kamishibai mit Bildkarten zu den unterschiedlichen Interessensgebieten der Kinder ergänzt unsere pädagogische Arbeit.

 

2.4 Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder

Musik & Tanz mit allen Sinnen erleben

Kinder begegnen Musik von Geburt an mit spielerischer Neugier. Sie haben Freude daran, den Tönen, Geräuschen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese selbst zu produzieren und sich danach zu bewegen.

Die Begegnung mit Musik liefert eine Vielfalt an Sinneswahrnehmungen und eröffnet einen Zugang zu unterschiedlichen Ausdrucksformen der eigenen Gedanken und Emotionen.

Durch unseren Umgang mit Musik und Tanz werden das Zuhören, die Sprachentwicklung, die Fantasie und Kreativität und die motorische Entwicklung, sowie das damit verbundene Körperbewusstsein gefördert.

Das Kind erfährt die Musik als Quelle von Freude und Entspannung sowie als Anregung zum Singen. Das Singen begleitet die Kinder im Alltag. Singen ist eine Aktivität der Kinder, die ihr Wohlbefinden zum Ausdruck bringt, die ihnen Ausgleich und Entspannung bietet. Begleitend hierzu steht uns eine große Auswahl an Musikinstrumenten zur Verfügung.

 

Bildnerische und darstellende Kunst

Jedes Kind ist ein Künstler! (Picasso)

Von Geburt an erkundet und erschließt das Kind die Umwelt mit allen seinen Sinnen, also durch Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Tasten und versucht sie sich begreifbar zu machen. Kinder sind Künstler, die mit Hilfe verschiedener Materialien eigene Gestaltungs- und Ausdruckswege entdecken. Durch Malen, Tanzen, Modellieren, Verkleiden, Schminken können sie ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Durch sinnlich- körperliches Wahrnehmen und kreatives Gestalten werden sowohl Vorstellungskraft als auch Denkfähigkeit entwickelt und im Gemeinschaftsprozess mit anderen erlebt.

Dies fördern wir im Alltag integriert, teilweise auch projektbezogen, durch frei zugängliches Material in jedem Gruppenraum und einen fest bestehenden Maltisch. Wir bieten den Kindern verschiedene Techniken an, die sie ihren Ideen und Vorstelllungen entsprechend ausprobieren können.

 

2.5. Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder

Naturwissenschaften

Vorgänge der belebten und unbelebten Natur tragen dazu bei, sich ein Bild von der Welt zu machen, sie zu erforschen und ihr einen Sinn zu geben.

Erkenntnisse aus den Bereichen der Naturwissenschaften liefern ein grundlegendes Wissen über Bildungs- und Erziehungsziele: Die Kinder erwerben einen Zugang zu naturwissenschaftlichen Themen. Sie haben Freude am Experimentieren und Beobachten von Phänomenen. Sie lernen im Spiel Gesetzmäßigkeiten kennen und stellen Eigenschaften biologischer, chemischer, physikalischer Erscheinungen fest. Hier findet eine intensive Auseinandersetzung mit Zusammenhängen in diesem Bereich statt. Die Umsetzung erfolgt, indem die Kinder Erfahrungen mit physikalischen Gesetzmäßigkeiten sammeln, Eigenschaften von verschiedenen Stoffen feststellen, Vorgänge in der Umwelt beobachten und Fragen ableiten.

Es gibt bei uns ein Experimentierprojekt für alle Kinder. Dies ist eines von vielen besonderen Angeboten, welches durch unseren Förderverein „Die Perle" finanziert wird.

Mathematik

Mathematik schon im Kindergarten?

Schon im Kindergartenalter bildet sich ein Grundverständnis und Interesse für mathematisches Denken heraus. Hierbei handelt es sich um Erfahrungen mit Regelmäßigkeiten, Mustern, Formen, Größen und Gewicht, Zeit und Raum.

Im Umgang mit den oben genannten Dingen erwirbt ein Kind mathematisches Wissen, das zu Problemlösungen, zum Erkennen von Gesetzmäßigkeiten und zur Entwicklung von Handlungsmustern führt. Sowohl Raum-, Lage-Erfahrungen, als auch das Vergleichen, Klassifizieren und Ordnen von Objekten und das Verständnis von Gegensätzen sind Grundvoraussetzungen für den Umgang mit Zahlen, Längen und Gewichten. Daraus erfolgt das Wissen um einfache mathematische Gegebenheiten.

Mathematische Inhalte sind überall in unserem Alltag integriert, diesen wird sprachlich und symbolisch Ausdruck verliehen. Dazu gehört die Bezeichnung geometrischer Formen und der Umgang mit Begriffen wie größer - kleiner, lang - länger. Dazu zählen auch zeitliche Einteilungen wie gestern - heute - morgen, Wochentage und Monate. Kurzzeitmesser visuelleren unseren Kindern Zeiträume an verschiedenen Spielorten.

 

Technik

Eine frühe technische Bildung trägt dazu bei, dass sich Kinder in unserer technisch geprägten Welt besser zurechtfinden.

Kinder zeigen ein spontanes Interesse, sich mit Phänomenen aus der Technik auseinander zu setzen. Unsere Bildungs- und Erziehungsziele sind, dass Kinder eigenständig Erfahrungen mit Sachverhalten aus der technischen Umwelt sammeln. Wir wollen einfache technische Zusammenhänge durchschaubar und begreifbar machen. Zudem erwerben die Kinder einen verantwortungsvollen, sachgerechten und sinnvollen Umgang mit Technologie und technischen Geräten.

Wir bieten unterschiedliche Materialien und Spiele zum Bauen und Konstruieren an und unterstütze das großes Erfahrungsfeld Gesetzmäßigkeiten zu entdecken. Technische Geräte wir Spitzer, Locher, Tacker und Schere stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Den Umgang mit Werkzeug erleben unsere Kinder projektbezogen in Begleitung.


 

2.6. Verantwortungsvoll und wertorientiert handelnde Kinder

Religiosität

Religiosität kann eine wichtige Grunderfahrung sein, die dazu führt, ein Kind ein Leben lang zu tragen und im Vertrauen zu stärken.

Wir ermöglichen den Kindern ihre Welt mitzugestalten. Dazu gehören auch die Fragen nach dem Anfang und dem Ende, dem Sinn und Wert ihrer Selbst, sowie nach dem Leben und dem Tod. Ein weiteres Element von Religiosität ist das Miterleben von Gemeinschaft, Festen und Ritualen.

Kinder befassen sich mit Sinn- und Bedeutungsfragen. Sie erfahren so ein Wertesystem und lernen christliches Handeln. Sie erleben durch das Vorbereiten und Durchführen von christlichen Festen und Kindergottesdiensten wie wichtig eine Gemeinschaft ist. Das Feiern des Abendmahls, das Kennenlernen biblischer Geschichten und Lieder vertieft diese Erfahrung. Darüber hinaus lernen Kinder verschiedene Religionszugehörigkeiten und andere Glaubensrichtungen kennen und üben sich in gegenseitiger Toleranz.

Wir unterstützen die Kinder in der Auseinandersetzung mit ihren Fragen durch Wertschätzung und Geduld. Wir bieten ihnen Hilfe ihre reale Welt zu verstehen und sich ihre persönliche Situation bewusst zu machen. Wir möchten einen lebendigen Bezug zu allem, was nicht mess-, wieg-, oder zählbar ist, herstellen.

Diese Auseinandersetzung ermöglicht den Kindern, eine eigene Urteils- und Bewertungsfähigkeit zu erlangen. Dies stärkt sie in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung und ermöglicht eine bessere Auseinandersetzung im Umgang mit Krisen, Brüchen und Veränderungen.

 

Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft

Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft - was hat das mit Bildung und Erziehung im Kindergarten zu tun?

Das Kind ist bereits von Geburt an durch die Lebensgemeinschaft, in die es hineingeboren wird, in kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen und Regeln eingebunden. Mit dem Besuch der Kita begegnen dem Kind viele unterschiedliche Interessen und Kulturen. Es erfährt ein Grundverständnis von Regeln und Normen. Die Kinder können sich als wichtiges Mitglied einer gesellschaftlichen Gruppe erleben indem sie mitbestimmen und Regeln als verhandelbar erfahren.

Der Umgang mit Materialien, Lebensmitteln, Wasser, Energiequellen und Konsumgütern bringt ihm Begrifflichkeiten wie Überfluss, Verschwendung, Reichtum und Armut nahe. Durch das Erleben unseres sozialen Umfeldes erhält das Kind eine erste Ahnung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das Kennenlernen verschiedener Bräuche, Feste und religiöser Riten geben ihm die Gelegenheit, seine eigene Kultur bewusster zu erfahren und respektvoll miteinander umzugehen. Es hat die Möglichkeit, bei der Gestaltung des kulturellen Lebens im Kindergarten aktiv mitzuwirken. Verschiedene Feste im Jahreskreis lassen es ein gesellschaftliches Miteinander erleben.

 

Demokratie und Politik

Demokratie und Politik im Kindergarten? Was soll das denn?

Demokratie und Wissen über politische Systeme sind zentrale Erziehungs- und Bildungsziele unserer Gesellschaft. Durch das gemeinsame Aufstellen von Regeln und die Teilnahme an Entscheidungsfindungen im Alltag, z. B. Raumgestaltung oder Mitbestimmung des Gruppenthemas, erfahren die Kinder unserer Kita das Recht auf Mitbestimmung und können somit ein Verantwortungsgefühl für sich und andere entwickeln.

Das Kind erfährt, wie Zusammenleben in einer Gruppe funktioniert, indem es eigene Ideen und Meinungen einbringt, anderen zuhört und andere Standpunkte akzeptiert. Dies ist ein großes Lernfeld, in dem wir die Kinder begleiten.

 

Umwelt

Die Welt um mich herum.

Umweltbildung und -erziehung setzen sich mit dem Selbstverständnis des Menschen zu seiner Umwelt auseinander. Dazu gehört die Entwicklung von Wertehaltungen ebenso wie Umweltbewusstsein und ein ökologisches Grundverständnis. Hier geht es uns vor allem darum, Kinder zu informieren und einen Austausch zu fördern, um Verunsicherungen auszuschließen. Hierfür gilt für uns § 1, Abs. 3 KJHG: „...dazu beitragen, positive Lebensbedingungen ... zu schaffen, sowie eine familienfreundliche Umwelt zu erhalten und gestalten."

Bereits bei den Kleinsten legen wir dafür den Grundstein durch Schulung der Sinne für die uns umgebende Umwelt und Natur. In der direkten Umgebung oder auch im Wald können sowohl die Artenvielfalt im Tier und Pflanzenreich thematisiert, als auch Naturvorgänge bewusst erlebt werden. Es kann ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und der Umweltschutz in den Blick genommen werden.

Beim Bewirtschaften des Gemüsebeets vernetzen sich der Bereich Naturbegegnung mit Gesundheitsvermittlung und Konsumverhalten. Ebenso können die Kinder ihre Selbstwirksamkeit quasi „wachsen sehen". Jeder Gruppe steht ein eigenes Beet zur Verfügung, was im Jahresverlauf mit in die Arbeit einbezogen wird.

Ökologisches Grundverständnis wird besonders in dem Bereich Abfall bzw. Müllvermeidung und Mülltrennung geschult. Beim Frühstück, in unseren Gruppen- und Waschräumen stehen verschiedene Abfallbehälter zur Verfügung, die unmittelbar Anlass geben, die ökologischen Zusammenhänge mit den Kindern zu thematisieren.

 

3. Verläufe und Organisation im Betreuungsprozess

3.1 Beobachtung und Dokumentation

Schau genau!

Die Beobachtung der Entwicklung der Kinder und die Wahrnehmung der Themen, für die sie sich interessieren sind integraler Bestandteil des Kitaalltags. Die pädagogischen Fachkräfte nutzen den Beobachtungsbogen „Auf einen Blick" für Kinder von 3-6 (Verlag an der Ruhr) zur Unterstützung der Bildungsprozesse der Kinder. Durch die Dokumentation der Beobachtung werden die aufeinander aufbauenden Entwicklungsschritte nachvollziehbar. Diese ermöglichen die detaillierte und reflektierte Unterstützung und Überprüfung. Dokumentation wird als fachliche Arbeitsgrundlage zur Planung der pädagogischen Maßnahmen in den Entwicklungsprozessen der Kinder verstanden.

Wir haben im Hause ein standardisiertes Beobachtungs- und Dokumentationssystem erarbeitet und wenden dieses im Alltag an. Zu einem individuellen Entwicklungsprotokoll, welches einzelne Situationen aus dem Alltag beleuchtet, konkrete Fragestellung zu Entwicklungsphasen beinhaltet und die emotionalen und sozialen Fähigkeiten schriftlich fixiert, wird ergänzend ein weiteres Beobachtungsinstrument benutzt, das optisch die Entwicklungsprozesse zusammenfassen.

Eltern und Erziehungsberechtigte habe das Recht jederzeit unsere kindbezogenen Aufzeichnungen einzusehen. Mindestens einmal jährlich wird ein Elterngespräch auf der Basis der Beobachtungsbögen über die Entwicklung des Kindes geführt. Anhand der wahrgenommenen Fähigkeiten und Stärken, Ideen, Interessen, Erfahrungen, individuellen Verhaltensweisen und Problemlösungsstrategien des Kindes wird im Austausch mit den Eltern die Erziehungspartnerschaft aktualisiert und in den Mittelpunkt gerückt.

 

3.2 Übergänge

Eingewöhnung

Wir freuen uns auf dich!

Zu unserem Kennenlernprozess und der Eingewöhnung des Kindes gehört es, dass wir uns an den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Familie und der Individualität des Kindes orientieren. Für jedes Kind findet ein Kennenlerngespräch mit der Leitung und ein Aufnahmegespräch mit der jeweiligen Erzieherin statt. Unter anderem bieten wir an, das Kind vor Eintritt in unsere Einrichtung zu Hause zu besuchen, damit es seine zukünftige Erzieherin in seinem vertrauten Umfeld erleben kann. Wir ermöglichen, dass die Kinder uns mit ihren Eltern vor der Eingewöhnung besuchen.

 

Übergangsprozess Kindergarten - Grundschule

Ein fließend konstruierter Prozess ermöglicht den Kindern, auf Neues zuzugehen!

Mit dem Übergang von der Kita in die Grundschule/Vorklasse beginnt für das Kind ein veränderter Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen. Dieser Prozess wird von uns fließend begleitet. Bei Bedarf entsteht ein Austausch mir den Schwerpunktschulen.

Gerade die eigene emotionale Stärke ist wichtig, um sich auf die neue Situation Schule einlassen zu können. Und auch das Nutzen bereits bewältigter Ablöseprozesse erleichtern den Eintritt in die Schule. Ein guter Beginn dieses Prozesses ist es, wenn ein Kind auch auf sozialer Ebene dazu bereit ist. Ausschlaggebend hierfür ist eine von Vertrauen geprägte Beziehung des Kindes zu den Eltern. Wichtig ist vor allem, dem Kind etwas zuzutrauen - auch Eltern befinden sich in diesem Übergangsprozess.

Das Kennenlernen des Schulgebäudes, der Pausensituation, zukünftiger Lehrer und Mitschüler und bestehende Rituale sind Teile des „Taunussteiner Modells" und werden von uns in enger Zusammenarbeit mit der Silberbachschule geplant und gestaltet.

 

3.3 Zusammenarbeit mit Eltern

Eltern und Erzieher - eine Kooperation im Sinne der Kinder.

Eltern sind vorrangige Bezugspersonen und Spezialisten für ihr Kind. Erziehung und Bildung sind somit eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und unserer Einrichtung. Durch die Zusammenarbeit erlebt das Kind, dass Familie und Einrichtung an seinem Wohl interessiert sind. Für eine gute Kooperation sind Offenheit, Geduld, Akzeptanz, Kontaktfreude, Toleranz, Vertrauen und Dialogbereitschaft sowie partnerschaftliche Umgangsformen unverzichtbar.

Eltern und pädagogische Fachkräfte tauschen sich regelmäßig über Erziehungsziele, -stile und -probleme aus und streben gemeinsam eine Verbesserung der kindlichen Entwicklungsbedingungen in der Kindertagesstätte und der Familie an. Eltern nehmen Einblick in unsere Arbeit über Tür- und Angelgespräche, Info- und Fotowände, Elternbriefe, Entwicklungsgespräche sowie Elternabende und die Konzeption.

Elternarbeit beinhaltet auch, dass Eltern am Kita-Alltag teilnehmen, also in der Gruppe hospitieren und mitarbeiten können. Sie nehmen Anteil am Leben des Kindes in der Gruppe. Oft werden hier ganz neue Seiten am Kind entdeckt, wenn es im Umgang mit anderen oder beim Spielen erlebt wird.

Die Mitwirkung und Planung an Projekten, Veranstaltungen und an besonderen Aktivitäten ist ein wichtiger Bestandteil der Kooperation mit den Eltern. Eltern können zur Unterstützung der Mitarbeiter beitragen und als Botschafter der Einrichtung in der Öffentlichkeit wirken. Im Elternbeirat / Kitaausschuss haben sie die Möglichkeit als Interessenvertreter von Kindern und Kindertagesstätte gegenüber dem Träger und in der Öffentlichkeit aufzutreten und können sich für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen engagieren.

 

3.4 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Hilfe von außen

Die Zusammenarbeit der Fachkräfte mit anderen Institutionen unterstützt unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit. Um die Kinder individuell fördern und fordern zu können und die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit zu unterstützen, kooperieren wir mit der Frühförderstelle, den Therapeuten der Kinder, den Kinderärzten, dem Jugendamt, dem kinderneurologischen (KiNZ) und dem Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ).

Eine enge Zusammenarbeit erfolgt sowohl mit der örtlichen Grundschule als auch mit Schwerpunktschulen. Ebenso kooperieren wir, gemeinsam mit den Eltern mit den zuständigen Jugendämtern. Kinder und Familien mit besonderem Förderbedarf werden durch das Jugendamt bzw. durch Mitarbeiter des Sozialen Dienstes unterstützt.

Ein weiterer regelmäßiger Kontakt besteht zum Patenschafts - Zahnarzt vor Ort, der unsere Einrichtung besucht und kindgerecht über gesunde Ernährung und Zahnpflege informiert.

 

3.5 Kita in der Kirchengemeinde und Vernetzung im Sozialraum

Die Kirchengemeinde trägt im Rahmen ihrer Trägerschaft die Verantwortung für Kinder, Personal und Abläufe in der Kita. Die Kirchengemeinde schließt den Dienstvertrag mit den Beschäftigten und den Betreuungsvertrag mit den Erziehungsberechtigten. Die Leitlinien der EKHN sind organisatorisch und inhaltlich geltend für unsere Arbeit.

Wir werden in der Öffentlichkeit als der Kirchengemeinde zugehörig wahrgenommen. Viele Familien haben einen engen persönlichen Bezug zu unserer Einrichtung, da teilweise über Generationen Kinder bei uns betreut werden. Die Tageseinrichtung bildet eine Brücke zwischen Familie und Gemeindearbeit und ist ein Ort der Begegnung der verschiedenen Generationen.

Im vierwöchigen Rhythmus findet gemeinsam mit unserer Pfarrerin eine Andacht in der Kita und zwei Mal jährlich ein Gottesdienst für unsere Kitakinder in der Kirche statt. In jedem Jahr gibt es Gemeindegottesdienste, die wir gemeinsam mit der Kirchengemeinde gestalten (z.B. Erntedank, St. Martin). Auf unserer Homepage und durch Beiträge im Gemeindebrief „Glockenspiel" sind wir mit aktuellen Infos für Interessierte präsent.

Wir vertreten die Anliegen von Kindern und ihren Familien in der Öffentlichkeit. Unsere Vernetzung im Sozialraum zeichnet sich durch einen guten Kontakt zu ortsansässigen Geschäften (Buchhandlung, Supermarkt, Schreibwarengeschäft, KFZ- Werkstatt, ...) sowie der hiesigen Grundschule aus. Im Rahmen einzelner Projekte kommt es immer wieder zu Begegnungen und Besuchen und konkreter Zusammenarbeit z. B. mit dem Tierarzt, dem Bäcker, dem benachbarten Reitstall oder dem Patenzahnarzt.

 

3.6 Beteiligung von Kindern

Meinungsfreiheit, Mitgestaltung, Partizipation - Experten in eigener Sache!

Beteiligung heißt, Kinder als Betroffene in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen und ihnen Einflussnahme zuzugestehen. Eingebettet in den Alltag ermöglicht Kinderbeteiligung demokratische, soziale und lebenspraktische Bildungs- und Erziehungschancen. Kinderbeteiligung bedeutet entsprechend Mit- und Selbstbestimmung. Im Dialog bringt sich das Kind in Kompromiss- und Entscheidungsprozesse aktiv ein und entwickelt dadurch Bereitschaft zur altersangemessenen Übernahme von Verantwortung und Einflussnahme.

Durch die Auswahl verschiedener Inhalte und Methoden wird in unserem Haus auf die unterschiedlichen Beteiligungsmöglichkeiten der Kinder altersentsprechend und auch in Anbetracht ihrer ethnischen Herkunft, ihres Sprachvermögens und anderer Entwicklungsfaktoren eingegangen.

Im Kindergartenalltag wird die vielfältige und selbstbestimmte Beteiligung der Kinder in unserem Haus an sehr verschiedenen Stellen sichtbar. Sowohl in wöchentlich stattfindenden Gruppentreffen, wie auch im Alltagsgeschehen, werden die Interessen und die Bedürfnisse der Kinder vielschichtig aufgegriffen und besprochen. Exemplarisch seien Im Folgenden die zentralen Bereiche benannt:

Das Kind entscheidet, in einem vorgegebenen Zeitfenster bis 10.00 h, wann es frühstücken möchte. Während des Freispiels können die Kinder im Innen- und Außenbereich ihren Spielort nach Möglichkeit und Absprache frei wählen. In den Gruppen stehen unterschiedliche Spielmaterialien zur Verfügung, zwischen denen ausgewählt werden kann. Der Austausch und die daraus resultierende Raumgestaltung finden in demokratischer Abstimmung mit den Kindern statt. Partizipation wird im sozialen Miteinander in gemeinsam entwickelten Gruppenregeln und reflektierten Umgangsformen sichtbar. Es gibt einen transparenten Umgang mit Beschwerden. Mitsprache in unseren Gruppenprozessen äußert sich unter anderem in Abläufen, Spielen und Liedern, Themen bei Festen und Feierlichkeiten. Auch an der Teilnahme an offenen Angeboten und der thematischen Ausgestaltung des Schulkinderprojekts sind die Kinder beteiligt. Gemeinsam mit der Hauswirtschaftskraft erarbeiten immer zwei Tageskinder den Wochenspeiseplan.


 

3.7 Tagesstruktur

Kita, den ganzen Tag!

Für die emotionale Sicherheit und gute Entwicklung der Kinder ist ein geregelter und möglichst strukturierter Tagesablauf unumgänglich. Wir bieten den Kindern feste Orientierungspunkte am Vormittag, zur Mittagszeit und auch in der Nachmittagsbetreuung. Die ritualisierten Abläufe und Übergänge sind den Kindern vertraut.

Die Einrichtung öffnet um 7.30 Uhr und bis 10 Uhr haben die Kinder die Möglichkeit zu frühstücken. In dieser Zeit stehen verschiedene Räumlichkeiten für freies Spiel zur Verfügung. Ab 10.00 Uhr wird das Angebot in den Gruppen nach den dortigen Bedürfnissen der Kinder gestaltet. Projekte, Gesprächsrunden, Bastelangebote, der Turnraum sowie freies Spiel im Außengelände sind hier feste Bestandteile. Übergreifende Angebote, wie Experimentieren, die Fußball AG, der Bücherwagen, Yoga oder Treffen der Vorschulkinder unter verschiedenen Aspekten finden in wöchentlicher Regelmäßigkeit auch am Vormittag statt. Den Kindern steht hier zur Orientierung ein visuell gestalteter Wochenplan zur Verfügung.

Unsere Einrichtung bietet um 12 Uhr für die Jüngeren und um 13 Uhr für die Älteren ein ausgewogenes, abwechslungsreiches Mittagessen für unsere Tageskinder an. Es gibt eine feste Gruppeneinteilung. Zusammen mit unserer Hauswirtschaftskraft erstellen die Kinder einen wöchentlich wechselnden Speiseplan unter Berücksichtigung der Grundlagen gesunder Ernährung. Dabei nehmen wir Rücksicht auf Allergien und religiöse Hintergründe. Unsere Ziele sind dabei Tischkultur zu vermitteln, Essensmengen einschätzen lernen, Neugier zu wecken, „unbekanntes" Essen probieren zu können, sich gegenseitig zu helfen und miteinander ins Gespräch kommen.

Nach dem Essen putzen sich die Kinder die Zähne. Von 13.00-14.30 Uhr besteht die Möglichkeit zu ruhen, zu entspannen oder zu schlafen. Bis zum Abholen kann jedes Kind seinen Nachmittag im freien Spiel selbst gestalten.
Um 15.30 Uhr treffen sich alle noch anwesenden Kinder zu einer Snackpause. Um 17 Uhr schließt die Einrichtung.

 

3.8 Beziehungsvolle Pflege

Dir vertraue ich!

Beziehungsvolle Pflege setzt eine qualifizierte Haltung der Fachkräfte bei allen Pflegeaktivitäten voraus. Sie umfasst in der Kita im fachlichen Verständnis den gesamten Aufgabenbereich Wickeln und Umziehen, Pflegen, Essen, Schlafen sowie An- und Ausziehen und wird von uns als Teil des ganzheitlichen Bildungsprozesses verstanden. Entwicklungsprozesse der Kinder im Bereich Kommunikation, Förderung der Selbständigkeit und bewusste Körperwahrnehmung stehen hier im Vordergrund.

In der Pflegesituation geht die Fachkraft auf die Grundbedürfnisse des Kindes u.a. nach liebevoller Beziehung ein. Die Pflegezeit wird als Beziehungszeit verstanden und genutzt. Kinder werden als eigenständige aber auch bedürftige Persönlichkeiten gesehen. So liegt ein besonderes Augenmerk auf der unerlässlichen Selbstbeteiligung des Kindes, dem respektvollen und achtsamen Umgang, der Empathie und Feinfühligkeit, der Kommunikation auf Augenhöhe, unbedingte Beachtung von Grenzen und Intimsphäre.

Aus konzeptioneller Sicht sind wichtige Grundlagen für die intensive Begleitung der Kinder Offenheit und Verständigung im Team über notwendige Nähe und Distanz in den Pflegesituationen. Gleichbedeutend ist die Auseinandersetzung mit den Eltern und die Reflexion im Team über mögliche Tabuthemen. Das Wissen über kulturelle Sichtweisen ist uns wichtig.

Unsere tägliche Herausforderung ist es, die Pflegesituationen im Alltag so zu organisieren, dass sie einen selbstverständlichen Platz einnehmen und genügend Zeitressourcen dafür bereitgestellt sind. Im Rahmen der gestalteten Umgebung sorgen wir für einen blickgeschützten.

Die Kinder werden nur von Fachkräften gewickelt, die den Kindern vertraut sind. Sie haben ein Mitbestimmungsrecht. Die Autonomie der Kinder wird gewährleistet und die Selbstbeteiligung des Kindes angeleitet. Es erfolgt stets ein altersentsprechender und feinfühliger Dialog mit dem Kind. Dies geschieht unter der Wahrnehmung und Wahrung der Bedürfnisse des Kindes.

Unerlässlich ist die enge Zusammenarbeit mit den Eltern. Absprachen bezüglich der Hygieneerziehung, Verwendung von Pflegeprodukten und mögliche Allergien werden bereits im Aufnahmeprozess thematisiert und fortlaufend aktualisiert.

 

Unsere Bildungsziele und Angebote werden in einem fortlaufenden Prozess regelmäßig geprüft, präzisiert oder verändert. Neben bundesrechtlichen Regelungen und den Grundlagen der Kinderbetreuung im Sozialgesetzbuch orientieren wir uns grundlegend an den Leitlinien der EKHN. Nach den Qualitätsstandards der EKHN richten wir unsere Qualitätsentwicklung (QE) aus und folgen im pädagogischen Alltag dem Hessische Bildungs- und Erziehungsplan und der Rahmenvereinbarung Integration. Die spezifischen Prozesse unserer Arbeit sind schriftlich fixiert.

Wir achten auf einen wirtschaftlich sinnvollen und verantwortungsbewussten Umgang mit den jährlich zur Verfügung gestellten Finanzmitteln und Spenden unseres Fördervereins, sowie einen achtsamen Umgang mit dem Inventar der Einrichtung. Die Finanzierungs- und Betriebskosten ergeben sich aus §13 der Kirchenordnung (KO). Die Personalberechnung in Form eines Sollstellenplans und die Finanzierung desselbigen ist geregelt durch § 9 der Kirchenordnung (KO).

 

4.2. Qualifikation und professionelles Verständnis

Zur Umsetzung des Bildung-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages in unserer Einrichtung sowie zur Beratung und Unterstützung der Eltern setzt sich unser Team aus geeigneten Fachkräften mit entsprechenden Qualifikationen zusammen. Neben ErzieherInnen und SozialpädagogInnen wird unser pädagogisches Team durch eine Sprachheilpädagogin ergänzt. Wir sind zertifizierter Ausbildungsort für ErzieherInnen im Berufspraktikum und nutzen bei gegebenen finanziellen Voraussetzungen auch die Option, SozialassistentInnen ihr praktisches Jahr in unserer Einrichtung zu ermöglichen. Wir stellen eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung sicher und können entsprechend diverse Zusatzqualifikationen nachweisen.

Wir, die Mitarbeiterinnen der „Arche Noah", bringen uns mit unserer Persönlichkeit und unserer fachlichen Kompetenz in die Arbeit mit den Kindern ein. Wir arbeiten flexibel, engagiert und verlässlich. Wir reflektieren in wöchentlichen Kleinteamsitzungen die Entwicklung der Kinder und unser pädagogisches Handeln. Diese Kompetenzen werden jährlich durch Fortbildungen vertieft und erweitert. Wir verstehen uns als professioneller Begleiter von den Entwicklungsprozessen der Kinder. Jede Mitarbeiterin bringt sich mit ihren persönlichen Fähig- und Fertigkeiten in den Kindergartenalltag ein. Geprägt ist unsere Arbeit durch die Auseinandersetzung und den Umgang mit dem christlichen Glauben. Der ressourcen- und wertschätzende Umgang der Erzieherinnen im Team ist beispielgebend für das Zusammenleben mit den Kindern und der Kinder untereinander. Dieser Vorbildfunktion werden wir durch das Einhalten von Regeln und getroffenen Vereinbarungen, lebendiger Kommunikation und gegenseitiger Akzeptanz gerecht. In unsere Arbeit fließen verschiedene kulturelle und religiöse Aspekte ein, denen wir mit Toleranz und Offenheit begegnen.

Die Leitungsgrundlagen richten sich nach § 13 KiTaVO. Der Kitaleitung ist ein fairer und wertschätzender Umgang mit allen Personen wichtig, besonders mit denjenigen, die am Entwicklungsprozess der Kinder mitwirken. Die Kinder stehen für die Kitaleitung im Fokus. Sie ist über alle laufenden Veränderungen informiert und jederzeit kompetente Ansprechpartnerin in allen Belangen der Einrichtung.

 

4.3 Beschwerdemanagement

Mit der Beschwerde äußern Kinder, Eltern, MitarbeiterInnen und Kooperationspartner ihre Unzufriedenheit, die oftmals aus nicht erfüllten Erwartungen resultiert. Unser Beschwerdemanagement dient zur Steigerung der Zufriedenheit mit der Leistung der Kita, zur Entwicklung von Verbesserungsmöglichkeiten auf allen Ebenen und somit zur Qualitätsentwicklung. Unsere Aufgabe ist es, die Belange ernst zu nehmen, den Beschwerden nachzugehen und diese möglichst auszuräumen. Für die Kinder ist der Umgang mit Beschwerden eine Möglichkeit, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und Kompetenzen in Konfliktlösungsstrategien zu erlangen.

Um unsere Arbeit verbessern zu können, ist konstruktive Kritik sehr wichtig und erwünscht. In einem von uns ausgearbeiteten einheitlichen Bearbeitungsverfahren werden die Beschwerden systematisch erfasst und bearbeitet. Ein kindgerechter Ansatz und Materialien liegen vor. Raum und Zeit für Äußerungen von Lob und Kritik geben wir im Rahmen alltäglicher Gespräche, des jährlichen Entwicklungsgespräches, von Elternabenden, Fragebögen und Sitzungen der Elternvertretungen sowie untereinander in Teamsitzungen und Mitarbeitergesprächen.

 

 

 

 

4.4 Kinderschutz

Jedes Kind hat ein Recht auf Schutz des körperlichen, geistigen und seelischen Wohls.

Nach den Vorgaben des Gesetzgebers gibt es für jede Einrichtung eine eigens zugeschnittenes Schutzkonzept - zur Vermeidung von Missbrauch und besonders sexueller Gewalt. Ziel ist es, durch verschiedene Maßnahmen das Risiko zu senken, zum Ort sexueller Gewalt zu werden.

Unsere MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte sind im Bereich des Kinderschutzes geschult und fortgebildet. Unser kitaeigenes Kinderschutzkonzept beinhaltet ein Konzept zum Schutz vor Gewalt, Prävention von Missbrauch und Interventionen bei Verdacht auf Grenzverletzung bzw. Kindeswohlgefährdung. Dies sind sehr komplexe Aufgaben und erfordern einen vielschichtigen Reflexionsprozess mit allen MitarbeiterInnen. Kinderschutz ist kein isoliertes Thema, sondern immer eng mit der pädagogischen Arbeit verwoben. Absprachen zum Verhaltenskodex, Ansprechpartner im Ernstfall, Präventionsangebote für Eltern und Kinder sowie ein Notfallplan und Kooperationspartner sind darin festgeschrieben. Diese sollen im Verdachtsfall dabei helfen, sich in solch schwierigen Situationen kompetent zu verhalten.

 

4.5 Sicherheit

Regelmäßige Sicherheitskontrollen der Spielgeräte, des Außengeländes und der gesamten Einrichtung durch das Personal und geschulte Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzübungen mit dem Personal und den Kindern sowie der ständige Auffrischungskurs der „Ersten Hilfe am Kind" gewährleisten die Sicherheit aller Kinder und Mitarbeitenden.

Das Thema Brandschutz wird jährlich wiederkehrend in den Gruppen besprochen und regelmäßig wird eine Brandschutzübung durchgeführt. Die Kinder lernen die Verhaltensregeln in einem Brandfall und üben diese. Die Mitarbeitenden wissen, wo die Löschmittel sind und wie die einzelnen Aufgaben im Brandfall verteilt sind.

Unsere Vorschulkinder bekommen im Rahmen des letzten Kitajahres das Angebot, an einem „Erste - Hilfe -  Kurs" teilzunehmen.

Ein umfangreiches Konzept für Notfallsituationen mit Verantwortlichkeiten in Krisensituationen und Handlungsleitfäden liegt im Rahmen des Schutzkonzepts der EKHN vor und kann eingesehen werden.

 

4.7 Hauswirtschaft

Wie auch in vielen anderen Religionen wird mit Essen und Trinken Gemeinschaft verbunden und gelebt. Kinder erfahren dies bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Im bewussten Umgang mit den Lebensmitteln wollen wir Wertschätzung vermitteln und in gestalteter Umgebung Essen mit allen Sinnen erleben.

Die Hauswirtschaftskraft hat neben ihren handwerklichen Fähigkeiten eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Kinder inne. Sie ist als Teil des Teams für die Zubereitung der Mahlzeiten zuständig. Sie sorgt mit dem Team für die pädagogische Umsetzung einer gesundheitsfördernden Ernährung.

Die Kinder kennen die Hauswirtschaftskraft und nehmen sie als feste Ansprechpartnerin zu allen Belangen rund ums Essen wahr. Je zwei Kinder im Wechsel erarbeiten gemeinsam mit der Hauswirtschaftskraft den wöchentlichen Speiseplan. Ideen der Kinder, Rückmeldungen der Eltern und eine ausgewogene Zusammenstellung der Mahlzeiten sind uns ein besonderes Anliegen. Kulturelle Unterschiede und gesundheitliche Anforderungen werden bei der Planung und der Zubereitung der Mahlzeiten berücksichtigt.

 

4.8 BETA-Gütesiegel

Unsere Ev. Kita Arche Noah strebt die Zertifizierung mit dem BETA-Gütesiegel der EKHN an. BETA steht für: Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen. Mit der Einführung eines QE-Verfahrens leistet die EKHN einen erkennbaren Beitrag zur qualitativen Verankerung von Bildung, Erziehung und Betreuung in evangelischen Kindertagesstätten. Mit dem BETA-Gütesiegel haben die evangelischen Träger und Einrichtungen ein bundesweit einheitliches Zeichen, mit dem ihr Qualitätsprofil sichtbar und erkennbar wird.

 

 

5. Quellenverzeichnis

Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan (HBEP): „Bildung von Anfang an". Hessisches Sozialministerium, Hessisches Kultusministerium (Hrsg.), Neuauflage 2012

BMFSFJ (2014): Kinder- und Jugendhilfe. Achtes Buch Sozialgesetzbuch. Internetquelle: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/kinder--und-jugendhilfe/90470

BMFSFJ (2018a): Kinderförderungsgesetz (KiföG). Internetquelle (27.03.2018): https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/kinderfoerderungsgesetz--kifoeg-/86390

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration. Das gute Kita Gesetz-Hessen. Internetquelle: soziales.hessen.de/familie-soziales/kinder-und-jugendliche/das-gute-kita-gesetz-hessen

Qualitätsfacetten Ev. Kindertagesstätten. Handbuch Qualitätsentwicklung. Zentrum Bildung EKHN (Hrsg.) Darmstadt 2010

Bundesrahmenhandbuch. Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in Tageseinrichtungen für Kinder. BETA Gütesiegel. Diakonisches Institut für Qualitätsentwicklung (Hrsg). 2017

Lotte Kaba-Schönstein: Gesundheitsförderung 3: Entwicklung nach Ottawa. Leitbegriffe der Gesundheitsförderung. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Stand: Januar 2017

Kuspert /Schneider: „Hören, Lauschen, Lernen" - Würzburger Trainingsprogramm, 6. Auflage, Vanderhoeck Rubrecht, 2008

Kornelia Schlaaf-Kirchner: „Der Beobachtungsbogen für Kinder von 3-6", Verlag an der Ruhr. 2019

Stadt Taunusstein (2020): „Das Taunussteiner Model", www.taunusstein.de/portal/seiten/taunussteiner-modell-900000329-29880.htmlTaunussteiner Modell

QUINT: „Integrative Prozesse in Kitas qualitativ begleiten": Institut für Kinder und Jungendhilfe GmbH (Hrsg). Carl Link. 2007

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